Nach dem Ende der Viking Metal Band Einherjer gehen Glesnes, Herloe und Storesund mit BATTERED einen ganz anderen Weg. Auf dem selbstbetitelten Debütalbum spielen die Norweger Thrash Metal ohne Spielereien und ohne unnötigen Ballast. Für mich als Einherjer-Fan bleibt da natürlich ein fader Beigeschmack, der nun aber erstmal aussen vor bleiben soll.
Der Opener knallt nämlich gleich mal von Sekunde eins voll drauf los und macht keine Kompromisse. Riffs, die die dicksten Nebelwände mit Leichtigkeit durchschneiden, heftige Blastattacken und Bangmelodien bestimmen das Bild. Über die Instrumentalgewalt legt sich eine aggressive und wütende Stimme, Siggy Olaisen krächzt arg heiser vor sich hin. Dabei klingt er aber manchmal etwas zu angestrengt und kommt nicht ganz an die Intensität und Gewalt von etwa Leffe Jensen von Dew-Scented oder Maurice Swinkels von Legion Of The Damned ran. Schlecht macht es den guten Mann natürlich trotzdem nicht. In der Mitte von „Oblivion Awaits“ kommt zudem noch eine kurze Melodie vor, die tatsächlich noch von Einherjer stammen könnte. Auch in der Folge gehts gut weiter, mal schneller und mal langsamer, mal treibend und mal groovend. Überhaupt fließt in den Bay Area-Sound Marke Exodus eine gute Priese Neo Thrash ein, wie er von Pantera zelebriert wurde.
Und eigentlich ist damit schon so ziemlich alles gesagt. Nach etwa der Hälfte der Platte beginnt es schon so langsam, sich in die Länge zu ziehen und sich zu strecken. Die Songs gleichen sich einander einfach zu sehr. Wenn man, wie eben erwähnt ein bisschen Einherjer-mäßige Elemente eingebaut hätte, hätte man hier eine innovative Thrash-Scheibe erschaffen können. Aber so war alles schon mal da und besser vorgetragen. Schlecht ist „Battered“ sicher nicht, aber es kickt nicht und will nicht begeistern. Ein einzelner Song würde alleine gut dastehen, aber als Gesamtprodukt ist es doch etwas enttäuschend.
Wer sich gerne mit Old School Thrash inklusive leichten und wenigen modernen Einflüssen sowie einer kratzig-heiseren Stimme anfreunden kann, sollte aber gerne mal reinhören. Als Anspieltipp kann ich hier vor allem den Opener und gleich Albumhighlight „Oblivion Awaits“ empfehlen.
Wertung: 6 / 10