Review Battle Dagorath – Eternal Throne

  • Label: Cold Dimensions
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

Während die späten 1980er Jahre und das komplette darauffolgende Jahrzehnt fest in der Hand norwegischer und schwedischer Schwarzwurzler war, zeichnet sich seit der Jahrtausendwende immer mehr ab, dass die eiskalte Pest den Atlantik endgültig überquert hat. Bands wie Absu und Wolves In The Throne Room sind längst nicht nur Szenekennern ein Begriff. Die Rede ist vom Amerikanischen Black Metal, auch unter dem Kürzel „US BM“ bekannt. Ein Land, welches vorher höchstens Material für die „Entmetallisiert“ Sparte lieferte, katapultiert sich mit den aktuellen Alben und EPs ihrer Szenegrößen gen Genrehimmel.Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis immer mehr europäische Labels eben genau solche Bands unter Vertrag nahmen und sie dementsprechend pushten. BATTLE DAGORATH ist eine von jenen Bands, die es zu einem renomierten Label wie Cold Dimensions (u.a. Lunar Aurora, Graupel&Co.) geschafft haben und nun den Erwartungen stand halten müssen.
Ein ganz unbeschriebenes Blatt sind sie mit ihrem Debüt „Eternal Throne“ nicht. Bereits 2007 war ihr Song „Dead Eyes Of The Moon“ auf dem „Might is Right“ Sampler vertreten und sorgte für die ein oder andere Überraschung.
Wie auch ihre Landsmänner haben sich BATTLE DAGORATH dem düsteren, über weite Strecken schleppenden Black Metal verschrieben, der vor allem dem norwegischen und deutschen Black Metal äußerst nahe kommt. Gespickt ist das Debüt zusätzlich mit einer ordentlichen Portion Ambient-Elementen, welche sicherlich nicht zuletzt auf Vinterriket Mastermind Christoph Ziegler zurückzuführen sind, der sich dem Mastering, sowie dem Intro „Einklang“ und dem Outro „Ausklang“ annahm.

Ziegler hat jedoch den Schwerpunkt wohl eindeutig auf das Mastering gelegt, denn die 60 Minuten US Black Metal werden eingeleitet von einem typischen, fast schon billig klingenden „eiskalten“ Schneesturm Intro, welches gottseidank durch den fließenden Übergang zum Song „Dead Eyes Of The Moon“ gerettet wird. Hier zeigen sich auch direkt die Stärken dieser Band. Kalte, kreisenden Riffs treffen auf rumpelige, doch sehr präzise Drums und bitterkaltes Gekeife.Die Tempovariationen bei Songs wie „Ruin Upon The Mountainside“, sowie „The Marching Shadows Of Eternal Death“, kombiniert mit den -durch die Promo mir nur bedingt vorliegenden- „Lord Of The Rings“-Lyrics erinnern schnell an Summoning zu „Minas Morgul“ Zeiten.Hier zeigt sich auch gleich das größte Problem von „Eternal Throne“: Songs wie „Carn Dum“ und „In The Forest Of Frozen Darkness“ klingen so, wie es sich die meisten (Raw) Black Metal Bands wünschen, die nicht viel von all den technischen Spielereien halten, die in viele Werke der Szene seit dem Jahr 2000 Einzug erhalten haben. Rau, dreckig, und dennoch mit einer ordentlichen Portion Atmosphäre. Aber eben auch nicht mehr. Eine wirklich eigene Note ist nur schwer, bis überhaupt nicht auszumachen. Und diese ist meiner Meinung nach gerade für solche Bands aus Übersee, die immer noch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen haben, eigentlich Pflicht. Denn so kommt dieses Album, welches durchaus einige sehr gute Ansätze zeigt, leider nicht über den Durchschnitt hinaus. Der Spruch „besser gut kopiert, als schlecht erfundent“, addiert mit den teilweise sehr guten Parts der oben genannten Songs können hier jedoch einiges an Punkte gut machen.

BATTLE DAGORATH ist eine Band von vielen jungen Bands, die einiges an Potential mit sich bringen und spätestens mit dem übernächsten Album die Szene aufmischen könnten. Bis dorthin dürfen Genrefans ein Ohr riskieren und sich überzeugen lassen, dass die Amerikaner auch den Black Metal recht erfolgreich importiert haben.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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