Es brauchte acht lange Jahre, bis sich die Metalcore-Truppe BENEATH MY FEET nach ihrem selbstveröffentlichten Debüt „Origins“ (2014) mit der EP „One More Time“ (2022) zurückmeldete. Umso erfreulicher ist es nun für die Fans der Schweden, dass die fünf Herren mit „In Parts, Together“ auch direkt ihr zweites Album hinterherlegen, dass zugleich ihr Debüt beim 2019 gegründeten Label Noble Demon ist – übrigens das neue Label vom ehemaligen Head Of Digital Sales bei Nuclear Blast, Patrick Walch.
BENEATH MY FEET in seinem Portfolio aufzunehmen, war insofern eine gute Idee von Walch, als dass Modern-Metal-Bands aktuell gefragt sind und er der hohen Nachfrage nach neuen Genre-Alben dank „In Parts, Together“ mit etwas Gehaltvollem begegnen kann. Schließlich legen die Schweden 13 Tracks vor, die genau für die Hörer maßgeschneidert sind, die in der Mixtur von Djent, Melodic Death Metal, Metalcore und Prog Metal ihr musikalisches Zuhause gefunden haben.
Die Schweden wissen diese Mixtur gut für sich zu nutzen, sodass die 45 Minuten Spielzeit kurzweilig vergehen und „In Parts, Together“ nach dem ersten Durchlauf gerne nochmals aus den Kopfhörern dröhnen darf. Neben dem groovend slappenden Bassspiel von Lindblom ist es vor allem der Achtsaiter von Gitarrist Näsvall, der dank des djentig-kantigen Riffings das Herz von Genrefans höherschlagen lässt. Begleitet von knackigen Drums, die erfrischenderweise mal nicht durch auf Anschlag gespielte Doublebass-Pedale auf sich aufmerksam machen, setzt sich der instrumentale Grundstock von BENEATH MY FEET zwar aus den erwartbaren Komponenten zusammen, allerdings kombinieren die Schweden diese abwechslungsreicher als zuletzt Ascends oder Aphyxion.
Ob es am durchgängig treibenden Tempo, den zuhauf eingestreuten Mosh-Parts, den wirkungsvollen Electro- und Dubstep-Elementen oder der Kombination zweier Sänger liegt, dass „In Parts, Together“ so gut ins Ohr geht, ist im Grunde genommen irrelevant. Stattdessen sollte man sich als Modern-Metal-Fan freuen, ein Album einer Band in den Händen zu halten, dessen Songaufbau zwar den klassischen Metalcore-Strukturen entspricht, inklusive dem typischen Wechsel von melodischen, hellen Klargesang und tiefen Screams, aber dennoch erfrischend, neu, andersartig und ungestüm klingt. BENEATH MY FEET, diesen Namen bitte merken!
Wertung: 7.5 / 10