Review Centao – The Look – The Wait – The Kill

Einmal im Vorprogramm von Guns N‘ Roses spielen – diese Ehre wird wohl nur den allerwenigstens Musikern zuteil. CENTAO war dies vergönnt, auch wenn deren Alternative/Nu Metal-Mix eher wenig mit der Musik der Hard Rock-Legende zu tun hat. Nachdem die vier Österreicher jeweils 2006 und 2008 bereits Alben rausgehauen haben, steht mit „The Look – The Wait – The Kill“ der dritte Langspieler in den Regalen, der insgesamt zwölf Lieder auf knapp 50 Minuten auf die geneigte Hörerschaft loslässt.

Eine Frage zu Beginn: Wie es wohl klingen mag, wenn man Seether, Hoobastank, eine Prise Three Doors Down und hier und da ein wenig Nickelback in einen Topf gibt und einmal kräftig umrührt? Das Ergebnis könnte in etwa so klingen, wie das, was CENTAO auf ihrem neuen Output fabrizieren. Die vier Musiker spielen lupenreinen Alternative Rock mit Nu Metal-Nuancen, also Musik, die durch und durch ins Ohr zu gehen vermag. „The Look – The Wait – The Kill“ hat dabei alles, was Fans dieser Genres erwarten können: Eingängige Refrains mit Ohrwurmcharakter, groovige Riffs und präzises Drumming. Songs wie der tolle Opener „Poison“ oder das rockige „Nothing“, zu dem auch ein Video abgedreht wurde, gehen gnadenlos in die Gehörgänge und einen verdammt coolen Riff hauen uns CENTAO bei „Change My World (I Need To Know)“ um die Ohren, ab und zu hagelt’s sogar hochwertige Soli.

Die eigentlich stets gleichbleibend gute Qualität wird leider jedoch getrübt durch die gnadenlos auf Mainstream getrimmten Songstrukturen, die sich einfach zu oft viel zu ähnlich sind. Auch der Sound weißt keinerlei Kanten auf, wirkt glatt und schlicht und ergreifend total radiotauglich. Durch diesen durchgetrimmten Stil kommt nur wenig Atmosphäre rüber – vor allem die langsameren Songs wie „The Look“ und „How I Feel“ wirken eher schnulzig und klischeehaft. Leider, denn mit etwas mehr Pepp und Abwechslung im Songwriting und der nötigen „dreckigen“ Produktion hätte „The Look – The Wait – The Kill“ deutlich mehr abräumen können.

Zum Schluss knüpfe ich nochmal an der Frage zu Beginn an: Wer auf die genannten Bands abfährt, der kann getrost zu CENTAOs neuem Album greifen. Es ist wirklich keine schlechte Platte geworden und bietet überdurchschnittliches Alternative-Futter, das an den obigen Kritikpunkten kränkelt, somit an mehreren Stellen auswechselbar und gleichförmig, aber dennoch gut genug klingt. Deutlich mehr wäre drin gewesen, definitiv, solide ist „The Look – The Wait – The Kill“ aber allemal.

Wertung: 6.5 / 10

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