Review Chrch – Light Will Consume Us All

  • Label: Neurot
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Doom Metal

Düster und bösartig, doch gefühlvoll zugleich wussten CHRCH schon mit ihrem Erstling „Unanswered Hymns“ zu begeistern. Nun legen die Doomer mit „Light Will Consume Us All“ nach – einem Werk, das den Status der Band als vielversprechende Newcomer nochmal dick unterstreicht.

Erneut belässt es die Truppe aus Kalifornien bei drei Tracks – die jedoch haben es in sich. Zum einen, was ihre Spieldauer angeht (20:40, 14:49 und 9:28 Minuten). Zum anderen jedoch, was die Atmosphäre anbelangt. So gehen CHRCH beim Songwriting mutig und subtil zugleich zu Werke: Bereits der Opener nimmt den Hörer mit seinem langsamen, aber kontinuierlichen Stimmungswandel gefangen.

Von schleppenden, schweren Doomriffs mit bösartigem Screaming geht die Reise bis hin zu düster-melancholischen Cleangitarren-Parts mit bezauberndem Klargesang – und zurück. Langeweile kommt so trotz der beachtlichen Länge des Stückes nicht auf – nicht zuletzt, weil die Kalifornier dem Gesang auf „Light Will Consume Us All“ deutlich mehr Platz einräumen als noch auf „Unanswered Hymns“.

Kaum anders verhält es sich beim insgesamt noch etwas düstereren „Portals“, das langsam aber unaufhaltsam auf ein ausschweifendes, getragenes Solo zusteuert, sowie dem zunächst etwas bedächtigeren „Aether“, an dessen Ende CHRCH jedoch nochmal voll aufdrehen und dem Album so ein furioses Ende bescheren. Wenngleich Evas Stimme in den ruhigen Parts auch nicht ganz so hell und glockenklar erklingt wie die von Caro Tanghe, ist – gerade was dieses Finale anbelangt – ein Vergleich mit Oathbreaker keinesfalls unangebracht. Zwar drücken die Niederländer insgesamt deutlich mehr aufs Gas. Durch den kontinuierlichen Wechsel zwischen schroffem Metal und ruhigen Parts, zwischen Screaming und Klargesang weist die Atmosphäre jedoch durchaus Parallelen auf.

Wer den Reiz einer Frauenstimme, die sowohl lieblich als auch harsch zu klingen vermag, erkannt hat, kommt an CHRCH ebenso wenig vorbei wie an Oathbreaker: Gerade in Kombination mit der eher doomigen Schlagrichtung der Band kommt so eine großartige Atmosphäre auf, die einen die Zeit vergessen lässt. Ein 20-Minuten-Opener? Ein Drei-Song-Album? Für CHRCH ist beides kein Problem. „Light Will Consume Us All“ ist der Beweis.

Wertung: 8 / 10

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