Review Commandment – No Mercy

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

COMMANDMENT sind eine amerikanische Power-Metal-Band, die laut Promoschrieb Ende der 80er mit „Engraved In Stone“ einen Meilenstein des Genre geschaffen hat. Was die Truppe seitdem getrieben hat, entzieht sich meiner Kenntnis, doch jetzt sind sie wohl wieder aktiver und mit „No Mercy“ wird ein Album mit bislang unveröffentlichtem Material aus dem Jahre 1989 released. Zusätzlich enthält dieses Release noch 5 Songs aus Demo-Zeiten der Band als hidden Tracks.

Die ersten Eindrücke von „No Mercy“ sind dann allerdings gar nicht mal so gut. Den Gesang von David Nava, der inzwischen leider verstorben ist, kann man nur schwerlich ertragen, selbst wenn man etliche NWoBHM-Hochtöner gewohnt ist. Schrill und spitz sind die adjektive, die mir zu diesem Organ einfallen. Dazu beschleicht mich das Gefühl, dass Töne nicht immer korrekt getroffen werden. Ansonsten wummert der sehr kurze Opener „Corrupted Youth“ zwar mit einem gut vernehmbaren Bass, kann aber darüberhinaus keine Akzente setzen.
Nava kann auch in einer annähernd normalen Lage singen, wie „Betrayed“ dann zeigt, doch finde ich auch hier so eine Art weinerlichen Unterton etwas anstrengend. Besser macht er es erst bei dem emotionaleren „Road To Nowhere“, das mit der gelungenen Melodie auch kompositorisch ein erster Lichtblick ist. Track Nummer vier heißt „Guitar Solo“ und stellt ein solches – noch dazu ein ernüchternd schlechtes – mit einer Länge von 52 Sekunden dar. Ich finde es maßlos albern, daraus zwanghaft einen extra-Track zu machen. Es hätte sicherlich in einem der Songs untergebracht werden können.
Weitere Glanzlichter sind auf „No Mercy“ ohnehin schwerlich zu finden und mit dem straighten, dynamischen Titeltrack und dem eingängigen „Voice Of The Sphynx“ recht zügig benannt. Nach 31 Minuten endet der „reguläre“ Teil des Werkes, was zweifelsohne ein Schlag ins Gesicht eines potentiellen Kaufinteressenten wäre. So dachte man sich wohl, muss man den Leuten schon ein wenig mehr bieten. Diese fünf Hidden Tracks werten das Album aber keineswegs noch auf. War der Sound für altes Material aus den 80ern bisher noch einigermaßen klar und druckvoll, hat man bei diesen fünf Demo-Tracks den Eindruck, dass sie im heimischen Keller eines Bandmitglieds auf einem uralt-Kassettenrecorder mitgeschnitten wurde. Der Soundbrei spottet teilweise jeder Beschreibung, und dabei geht vielleicht sogar der ein oder andere brauchbare Abschnitt etwas unter. Beim letzten der fünf Hidden Tracks fällt phasenweise sogar ein Kanal aus. Sowas bracht man nun wirklich nicht.

Bei allem Verständnis für Puresteels Enthusiasmus, was die Veröffentlichung von sogenanntem kultigen Old-School-Material angeht: „No Mercy“ von COMMANDMENT ist diesmal schlicht und einfach ein ziemlicher Griff ins Klo. Solch langweilige und akzentlose Mucke hätte damals keinen Blumentopf gewonnen und wird es auch heuer nicht tun. Und es geht dabei nicht nur um diesen abgrundtief schlechten Sänger, sondern auch um die kompositorische Seite, die einfach nur unheimlich belanglos und innovationsfrei ist. Zu diesem Release fällt mir letztendlich nur ein passendes akjektiv ein: überflüssig!

Wertung: 2.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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