Review Creature – Feindtbild

  • Label: Eichenthron
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Black Metal

CREATURE zählen zu den wenigen Bands im deutschen Black Metal, die im Jahre 2008 auch noch den Geist der späten 90er Jahre auf ihren aktuellen Alben rüberbringen, und so begrenzt Melodie mit einfließen lassen, dass die gewisse Rohheit nicht vernachlässigt wird. So sollten die fünf Stuttgarter spätestens nach ihrem 2004er Werk „Der Ursprung“ den meisten Szenefreunden bekannt sein.

Kurz nach der Veröffentlichung von „Kreuzlaub“ verließ Sänger und Gründungsmitglied Tobias Rube die Band und machte Platz für Alexander Barth am Mikrofon. Kraftvoller und bösartiger erklingt nun der Gesang bei CREATURE. Das große Gesangsspektrum von Barth sollte auch den letzten Kritiker von „Sängerwechseln“ bei Bands verstummen lassen, denn zu kritisieren gibt es hier wahrlich nichts.
Da das restliche Line-Up hingegen konstant blieb, überrascht es weniger, dass der eingeschlagene Weg auch auf dem aktuellen Album „Feindtbild“ konsequent fortgeführt wird. Besonders erwähnenswert finde ich noch die Produktion der Scheibe. Obwohl sie sehr sauber ist wirkt sie – glücklicherweise – nicht überproduziert, so dass das Ganze einen angenehm dreckigen Beigeschmack hat.
Das Riffing sowie das Schlagzeug wurden im Vergleich zu „Der Ursprung“ und dem etwas schwächeren Werk „Kreuzlaub“ deutlich verbessert. Die Gitarren werden nun von einem deutlich präziseren Drumming unterstützt und bilden ein gut strukturiertes Grundgerüst. Das ganze noch kombiniert mit passenden Tempowechseln und einer treibenden Melodie wie bei den Songs „Keines Herren Knecht“ oder „Des Krieges Eisen“ und voilá: fertig ist ein gutes Black Metal Album.
Gesangliche Ausbrüche wie bei „Blasphemia“ und die überraschend tiefgründigen Lyrics von „Twilight“ lassen über den Punkt hinwegsehen, dass sich CREATURE trotz Sänger– und Labelwechsel nur im Detail weiterentwickelt haben und auch auf „Feindtbild“ das Genre nicht vollkommen revolutionieren werden.Aber mal ehrlich: Müssen sie das in Zeiten wo „Hiking Metal Punks“ und „Nero“ versuchen sich mit Experimenten und neuen Einflüssen zu beweisen? Ich würde „nein“ sagen.

„Feindtbild“ ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Vorgänger-Scheibe und könnte durchaus die Qualität haben, meinen persönlichen Bandfavoriten „Der Ursprung“ vom Thron zu kicken. Wer also die Nase voll hat von so manchen Black Metal-Alben, die Anno 2008 erschienen, sollte unbedingt einmal ein Ohr riskieren. CREATURE haben erneut das abgeliefert, wofür sie stehen: Deutschen Black Metal, ohne viel Schnickschnack!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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