Review Deathchain – Death Eternal

  • Label: Dynamic Arts
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Death Metal

Über eine andere Promo habe ich mal geschrieben „Nein, auch mit diesem Album wird der Gehörnte nicht die Weltherrschaft übernehmen.“ Anders bei „Death Eternal“, dem aktuellen Output der Death-Thrasher von DEATHCHAIN. Jene haben nämlich dem Rest der Welt den Krieg erklärt, um dem pferdebefußten Höllenfürsten endlich den erhofften Sieg zu bringen. An dieser Stelle breche ich meine Albenrezension ab und schalte live ins Krisengebiet.

Hier sieht es nicht gut aus: Anstatt sich wie andere musikalische Todesboten mit unnötigem Intro-Geklimper aufzuhalten, eröffnen die Kriegsherren schon nach den ersten paar Sekunden das totale Sperrfeuer. Gitarrenleads der fiesesten Sorte zersägen den Feinden die Ohren, thrashige Riffs wuseln blitzschnell durch die feindlichen Schützengräben, ab und zu detonieren gewaltige Death Metal-Granaten mit ohrenbetäubendem Lärm und die wenigen Tapferen, die sich Deathchain entgegenstellen, pissen sich spätestens dann ins Uniformhöschen, wenn K.J. Khaos sein brutales Organ nicht für zähnefletschende Kriegsschreie, sondern für abgrundtief böse Sprechgesänge nutzt.

Und dabei ist es nicht so, dass die kampferprobten Schweden einfach nur blind drauflos ballern würden, nein, viel schlimmer: Sie scheinen einen ausgeklügelten Schlachtplan zu haben. Wahnwitzige Doublebass-Salven werden gefolgt von tonnenschweren Todesbleiattacken, die im mittleren Panzertempo über die Köpfe ihrer Opfer hinweg rollen, punktgenau platzierte Breaks bringen die Flüchtenden reihenweise zum Straucheln und vor dem technischen Hochgeschwindigkeitsflirren der Leadgitarren ist eh niemand sicher.

Und schon bei „Plaguethrone“, dem vierten Lied des Albums legt die Fünf-Mann-Armee kurz ihre saitenbewehrten Massenvernichtungswaffen beiseite, um dem Schlachtruf „A world without death is a world without life“ zu lauschen – und dann noch brutaler zuzuschlagen. Ha, das nenn ich mal einen fetten Einschüchterungseffekt. Und in „Monolith of Death“ scheinen sich endgültig die Tore der Unterwelt zu öffnen, um die Chöre der Hölle freizugeben, die im Refrain bedrohliche Hintergrundgesänge anstimmen – das ist kein pseudoepischer Gregorianerkitsch, das ist der Aufstieg des Bösen!

Im abschließenden „Incantations of Shub-Niggurath“ schweigt dann der Kriegslärm für eine Weile und eine bedrückende Stille senkt sich über das Schlachtfeld. Nur leise Windgeräusche regen sich, zu denen sich langsam eine einsame, cleane Gitarre gesellt. Gibt es etwa doch noch Überlebende? Die gibt es anscheinend, denn sonst würden die höllischen Heerscharen nicht noch ein Mal zum finalen Vernichtungsschlag ausholen. Fünf Minuten totale musikalische Zerstörung, dann ist das Werk vollbracht: Das Album ist aus, Satan hat gesiegt und setzt sich wahrscheinlich erst mal mit den fünf Todesthrashern zusammen, um sich nach getaner Arbeit mit einem Bierchen abzukühlen. Und das tue ich jetzt auch erst mal. Und geb vorher 8,5 verdiente Punkte mit starker Tendenz nach oben.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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