Einfach ist diese CD nun ganz bestimmt nicht. Nein, „Let Battle Commence“ ist eine harte Nuss und braucht viel Zeit, um ordentlich geknackt zu werden. Die italienischen Epic Metal Krieger Doomsword liefern mit ihrem Album das, was der Name schon verspricht: lange und vor allem langsame Schlachtenmelodien.
Ich muss schon zugeben, dass ich nach dem ersten Hören dieser Scheibe ziemlich enttäuscht war und so gut wie gar nichts hängen geblieben ist. Doch fünf bis zehn Hördurchgänge später öffnet sich das Album Stück für Stück und entfaltet seine ganze Atmosphäre, Pracht und Schönheit.
Die häufig angestellten Vergleiche mit Bathory will auch ich hier nicht außen vor lassen. auch wenn der Thron Quorthons durch diesen südländischen Putschversuch nicht ernsthaft zu wackeln vermag, haben Doomsword doch den ein oder anderen Vorteil gegenüber den Kompositionen des Altmeisters (könnten für den ein oder anderen aber auch Nachteile sein): Die Stimme des Herrn Deathmaster ist wesentlich klarer und kraftvoller, dazu kommt eine astreine Produktion, die richtig gut drückt.
Was Quorthon als einzelner nicht schafft, gelingt den Italienern zu fünft dafür mit Bravour: Den Hörer bzw Leser des Beiheftes mit spaßigen Künstlernamen zum schmunzeln zu bringen. Irgendwie schon fast peinlich… aber nur fast ;-)
Doch wieder zur Musik. Die sieben Stücke haben eine Gesamtlaufzeit von fast 53 Minuten, hier hat man es also mit in der Regel 7-8 Minuten langen Schlachtepen zu tun. Doch die werden glücklicherweise zu keiner Zeit langweilig, auch wenn ab und zu ein Riff etwas zu oft wiederholt wird.
Ein wunderbarer Eröffnungstrack für das Album ist „Heathen Assault“, das mit akustischen Gitarren startet und dann mit einem Knall ein schleppendes und bleischweres Riffmonster geboren wird. Die Stimme mag hier sicherlich auch Geschmackssache sein, mir gefällt sie jedenfalls sehr gut, denn dieser im Booklet fies dreinschauende Kerl hat ein kraftvolles Organ, dass in meinen Ohren wunderbar zur instrumentalen Seite der Musik passt.Ein Keyboard wird hier übrigens nicht verwendet, dafür gibt’s immer wieder fesche Schlachtensamples, diversen Naturgeräuschen und oft leider ziemlich zurückhaltende Chöre. Die hätte man etwas mehr in den Vordergrund stellen und auch öfter einsetzen sollen.
Als Anspieltipp würde ich hier „Woden’s Reign“ nennen, da hier wirklich viele Emotionen drin stecken und Atmosphäre sowie Spannung gekonnt aufgebaut und gesteigert werden.Auch die restlichen Songs sind alle wirklich gut, nur fehlt an einigen Stellen das gewisse Etwas, das dafür sorgt, dass die Scheibe auch durchgehend begeistern kann.
„Let Battle Commence“ wird es trotz seiner Klasse wohl schwer haben, viele Hörer zu erreichen. Dazu ist das Material einfach etwas zu sperrig und schwer verarbeitbar. Doch wer sich Mühe und dem Album Zeit gibt, der entdeckt nach und nach eine durchaus hübsche Perle.
Wertung: 8 / 10