Review Draconis Sanguis – Between Insanity and Brilliance

So so, mit “Between Insanity and Brilliance” liefern Draconis Sanguis nach ihren beiden im Underground sehr gut aufgenommenen Demos ihr Debütalbum ab, das zu einem großen Teil aus den Neuaufnahmen von der 2000er Promo-CD besteht.

Fangen wir mal ganz von vorne an – beim CD-Cover. Das nämlich kann wohl für niemanden ein Kaufgrund sein, denn bis auf einen hässlichen Farbmatsch findet man da wirklich nichts, da ist lustiges Pixel zählen angesagt! Das Booklet sieht da schon etwas besser aus, da hat sogar jeder Text seine eigene Seite mit einer eigenen Zeichnung.

Die Band-Info erzählt mir dann etwas von „avant-garde black death metal with touches of medieval harmonies“. Das Avantgarde kann ich gleich mal aussortieren, denn was neuartiges entdecke ich wirklich nicht. Ebenso keine Spur von mittelalterlichen Melodien. Dann bleibt zumindest Black/Death Metal übrig, wenn man es im Zusammenhang mit melodisch nennt, kann man es sogar stehen lassen.Etwas neues ist es nicht, aber deswegen muss es doch nicht schlecht sein! Ist es auch nicht – aber auch nicht besonders toll. Die Songs sind im großen und ganzen ziemlich langweilig, da fehlt stets der letzte Kick, der etwas besonderes aus dem Zeug macht. Spieltechnisch haben die Musiker es allesamt drauf. Coole Riffs, ein hübscher Groove begleitet die Lieder und die Drumrhythmen können sich auch hören lassen. der Sound des Schlagzeugs ist aber alles andere als rosig, vor allem bei den Blastparts hört sich das nicht sonderlich schön an.

Der Kreischgesang (und auch die eher seltenen Growls) von T.H. hören sich auf jeden Fall sehr schick an, dagegen gibt es beim klaren Gesang herbe Abzüge zu verzeichnen. Gitarrist K.G. singt dabei so schief und schon fast grottenschlecht, dass es alle Songs in denen er mitwirkt, richtig runterzieht. Nein, das muss doch wirklich nicht sein…
Die Texte sind teils englisch, teils deutsch gehalten, wobei vor allem die deutschen Texte verdammt kitschig kommen und manchmal schon unfreiwillig komisch wirken (sechs mal das Wort „Fleisch“ in einer Minute beim Track „Bei den Eichen“ ist schon recht amüsant).
Was besonderes finden wir also nicht wirklich, die besten Tracks hier sind bereits die drei ersten: „Stronger Than Madness“ hat einem mächtigen Headbanger-Groove und klingt im Vergleich zu den meisten anderen Stücken noch richtig schwarzmetallisch. Das folgende „Ground Zero“ knallt dann sogar wie eine schwedische Todesbleischmiede und „Bei den Eichen“ ist ein cooler Midtemposong, an den man sich zwar erst gewöhnen muss, der nach mehrmaligem Hören aber irgendwie kultig kommt.

Die restlichen Songs als schlecht zu bezeichnen, liegt jetzt nicht in meiner Absicht, nein, wirklich nicht. Aber es ist einfach nichts besonders.
Es gibt zwar genügend gute Melodien, schlüssige Songstrukturen, ruhige und extreme Parts, aber es fehlt einfach an der zündenden Idee, um den schon mehr als durchschnittlichen Songs noch mehr Leben einzuhauchen. Eine schlechte Idee wäre es wohl auch nicht, beim nächsten mal ne anständige Produktion zu tätigen, hier klingt es teilweise schon wie ausm Telefon…
Man darf aber auf die Zukunft hoffen, denn Potenzial ist allemal vorhanden.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert