Die Kieler Zweierformation EFTWYRD besteht erst seit gut einem Jahr, und sicherlich aufgrund der Vorarbeit der beiden Musiker in der Band Munarheim erscheint dieser Tage das erste musikalische Lebenszeichen in Gestalt einer selbstbetitelten 4er-EP. Die musikalische Vision der Zwei lässt sich grob als Black Metal mit Geige und etwas Folk bezeichnen, hinzu kommen in drei von vier Fällen naturromantische Texte der bekannten deutschsprachigen Dichter Lenau, Eichendorff und Hebbel.
So wenig neu der Gedanke ist, düsteren Metal mit Streichern zu verbinden, so muss man EFTWYRD (der Name hat m.E. etwas mit Schicksal und dem Altenglischen zu tun) dennoch zugute halten, dass die Band weder total nach Eisregen noch nach Angantyr oder anderen Vertretern dieser Richtung klingt. Stattdessen wecken die Beiden auf der Platte erstaunlich viele Assoziationen, von Haggard über Fjoergyn bis sogar zu Windir wäre alles dabei, zweifellos natürlich auch die Thüringer und Dänen. Letzten Endes steckt auch ein gutes Maß an Eigenständigkeit in „Eftwyrd“, und Auflockerungen wie Akustikgitarre und Flüstergesang verleihen der rund 18 Minuten dauernden Platte Vielfalt. Den besten Eindruck bekommt man anhand des zweiten Stücks „Die Nacht“, das die meisten Eigenarten des EFTWYRD-Sounds ausbreitet.
Die Kürze des Materials verbietet natürlich eine grundlegende Bewertung. Schließlich handelt es sich ja auch streng genommen um ein Demo, was man auch am Klang der E-Gitarre und des Drumcomputers merkt. Dennoch zeigen EFTWYRD, dass da durchaus noch was zu erwarten ist – sofern die Herren bei der nächsten Aufnahme etwas tiefer in die Tasche greifen, um sich einen ausgereifteren Klang zu ermöglichen.
Keine Wertung