Review Elizium – Relief By The Sun

Die Bandgründung von ELIZIUM erfolgte anscheinend schon 1991. Während aber andere Bands in rund 20 Jahren locker zwei handvoll Alben veröffentlichen, erscheint heuer gerade mal der zweite Longplayer der Niederländer.

Gut Ding will Weile haben, mag man da denken, aber so gut ist dieses Werk gar nicht mal. In den fünf Jahren die zwischen dem ersten Album „Angel Of Mitrust“ und dem neuen Rundling „Relief By The Sun“ lagen, hätte man sich kompositorisch ruhig ein bisschen mehr einfallen lassen können, vielleicht auch ein paar große Melodien in die Scheibe integrieren. Stattdessen servieren ELIZIUM ziemliche Einheitskost an der Schnittmenge aus Gothic, Doom und Dark Rock.
Ich will „Relief By The Sun“ nicht komplett schlechtreden, denn zwischendurch blitzt durchaus auch mal so etwas wie Spannung durch eine dramatische Hookline auf, und auch elegische Choräle und symphonische Elemente werden songdienlich eingesetzt. Jedoch mehren sich in den Melodielinien mit zunehmender Spieldauer dann doch zu viele Ähnlichkeiten, die unbedingt hätten vermieden werden müssen, da die Musik ohnehin nicht gerade vor Vielseitigkeit strotzt.
So bleiben die stärksten Eindrücke vom ersten Albumdrittel haften, was einfach daran liegen mag, dass sich das Material später quasi wiederholt. „War In Heaven“, „Rotten“ oder das etwas dynamischere, aufgewühlt wirkende „Violent Flower“ eigenen sich gut als potentielle Anspieltipps, stellen gleichsam aber auch einfach typische Kompositions-Vertreter dieses Werkes dar. Viel mehr offenbart „Relief By The Sun“ nicht wirklich.
Zwar kann man die Songwriting-Leistung schon als solide einstufen, doch wagen ELIZIUM keinerlei Experimente, begehen nicht den geringsten Ausbruch aus den Standards, so dass man „Relief By The Sun“ als Gesamtwerk kaum über Durchschnitt einordnen kann. Es fehlt an Abwechslung und Überraschungen.
Handwerklich gibt es nichts zu meckern. Die Musik ist halt ziemlich Keyboard-geprägt und erfordert eine hohe Akzeptanz dieses Instruments. Sänger Peter Berends hat eigentlich eine tolle, variable Stimme, die mit vielen Lagen klarkommt und auch unheimlich Ausdruckskraft beinhaltet. Aber die Limitation der Musik verhindert leider ein bisschen, dass er seine Qualitäten so richtig ausspielen kann.

Im Fazit kommt „Relief By The Sun“ nicht über das Mittelfeld hinaus. ELIZIUM müssten noch deutlich abwechslungsreicher agieren. Wer auf düsterrockige Klänge mit reichlich orchestraler Begleitung steht, kann aber ruhig mal reinhören.

Wertung: 5.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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