Review Emerald Sun – Regeneration

EMERALD SUN sind eine 1998 in Thessaloniki gegründete Power-Metal-Band. Sie veröffentlichten 2005 ihr Debut „The Story Begins“, das im Jahre 2007 unter dem Titel „Escape From Twilight“ mit einem Track mehr und leicht geänderter Reihenfolge von einem größeren Label quasi rereleast und weitreichender promotet wurde. So ist der neue Longplayer „Regeneration“ wohl das offizielle Zweitwerk der Griechen und zugleich das erste Album, das sie beim engagierten zypriotischen Metal-Label Pitch Black Records veröffentlichen.

Einen einschneidenden Wechsel im Line-Up gab es seit „Escape From Twilight“ ebenfalls: Jimmy Santrazami hat das Mikro an Stelios Tsakiridis übergeben. Jimmys Gesangsleistung war in vielen Reviews ein entscheidender Faktor. Er wurde gerne als zweiter Michael Kiske abgefeiert. Dadurch wurden EMERALD SUN musikalisch allgemein in die Nähe alter Helloween gerückt. Das kam zwar in den Kritiken gut an, doch EMERALD SUN hatten damit schnell den Ruf der griechischen Helloween wett.
Stelios Tsakiridis klingt nicht wie Kiske. Er hat ein helles, klares Timbre, das mit den obligatorischen Höhen wie auch mit den mittleren Lagen gut klar kommt. Insgesamt passt seine Stimme zum Sound, aber zumindest gesanglich gehören die Remineszensen bei Helloween der Vergangenheit an. Stilistisch bleiben EMERALD SUN im melodischen Power/Speed Metal verwurzelt. So sind musikalische Nähen zu Helloween sicherlich noch immer vorhanden, aber ebenso zu Gamma Ray (meines Erachtens sogar deutlicher), Sonata Arctica oder Freedom Call.
Die Stücke sind energievoll, zumeist geradlinig und ziemlich eingängig. Sie gehen gut ins Ohr und die Höhepunkte lassen sich nach wenigen Höreindrücken mitsingen. Das trifft auf fast alle Tracks zu, so dass man auch von einem durchweg soliden Songwriting auf einem gleichbleibenden Level sprechen kann. Bei den flotten, straighten Songs sind „We Won’t Fall“, „Theater Of Pain“, „Starchild“ und „Planet Metal“ meine Favoriten, doch offenbaren EMERALD SUN in diesem Sektor grundsätzlich keine kompositorischen Schwächen. Neues darf man von ihnen aber auch nicht erwarten.Dann gibt es noch drei Stücke, die aus dem typischen Melo-Power-Metal-Raster fallen: die Halbballade „Chasing The Wind“, das über zwölf-minütige „Fantasmagoria“ und eine Cover-Version des Pop-Songs „Holding Out For A Hero“. Das Cover hätte ich nicht gebraucht, wenngleich die Griechen die schon im Original von Bonnie Tyler gut rockende Nummer noch mal etwas dynamisieren. Aber das episch-vielschichtige „Fantasmagoria“ kann noch ordentlich punkten. Hier gibt Produzent Vagelis Maranis sein Stelldichein am Mikro und wird auch noch phasenweise von einer unbekannten weiblichen Stimme begleitet. Beide machen ihre Sache gut.

EMERALD SUN gelingt mit diesem Werk die „Regeneration“, wenn ich mir mal dieses plumpe Wortspielchen erlauben darf. Es ist ein gutes Power-Metal-Album, das sich hinter den Releases der großen Namen nicht verstecken muss. Genrefans sollten „Regeneration“ auf jeden Fall antesten.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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