Review Enthroned – Xes Haereticum

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Black Metal

Schon zum sechsten mal schlagen die belgischen, corpsepaintbemalten Schwarzheimer mit leichtem Hang zum Thrash namens Enthroned, dieses mal in Form von „Xes Haereticum“, zu. Mir war von der Band nicht viel bekannt, deren neuester Output konnte aber meist Bewertungen im oberen Bereich einfangen, weswegen ich mich kurzerhand zu einem Kauf entschied. Schon das Cover des Digipacks (Anm.: Das hier gezeigte Cover ist das der Normalversion) ist zwar einerseits etwas einfallslos, andererseits aber auch irgendwie interessant und nicht ganz so klischeebehaftet. Auch die Ausgestaltung des Booklets ist durchweg gelungen, zwar nichts äußerst nennenswertes, aber bei vielen Bands haperts schon an dieser Stelle.

Schon beim genialen Opener „Crimson Legion“ wird klar, dass mit Enthroned vermutlich nicht gut Kirschen essen ist. Schnelles, thrashig angehauchtes Riffing, ein Drumming, das glatt aus einer Maschine stammen könnte (Der Mann hinter den Trommeln ist übrigens ein Neuzugang) und ein fast schon unverwechselbares Keifen. Auch „Dance Of A Thousand Knives (Moksha Bhakti)“ setzt diesen Stil fort und bisher kann man eigentlich nur angenehm überrascht sein. Hier wird wirklich Abwechslung reingebracht, die dem Black Metal oftmals fehlt, teils mischen sich unter das aggressive Geknüppel auch melodische Passagen. So geht es munter weiter und erst das größtenteils elektronische, aber trotzdem düstere und interessante „A.M.S.G.“ wäre wieder nennenswert (Wer mich über die Bedeutung dieser Abkürzung aufklären kann oder will, soll nicht zögern, mir eine Mail zu schreiben, denn Arbeitermarktservicegesetz halte ich für eher unwahrscheinlich…). Wen dieser synthetische Einwurf stört, wird mit dem schnellen und harten „Demon’s Claw“ aber wieder entschädigt, welches sich bestimmt auch live wirklich sehen lassen kann. Das sogar leicht orientalische „Seven Plagues, Seven Wraths (Xes Revelation)“ ist der außergewöhnlichste Song auf dem ganzen Album. Als wäre erstere Tatsache nicht schon genug, mischen sich hier düstere Klänge mit langsamen Melodien und klaren Vocals, die auf diesem Album eben auch nur dieses eine mal auftreten. Die normale Version schließt dann auch schon in Form von „Hellgium Messiah“ ab und auch hier wird noch mal ordentlich Gas gegeben. Besitzer der Digipack-Version dürfen sich dann aber noch über zwei zusätzliche Songs und einer Coverversion von Kreators „Under The Guillotine“ freuen. Da diese drei Titel aber kein Welthighlight darstellen, kann man sich mit der Normalausgabe auch zufrieden geben.

„Xes Haereticum“ ist ein Album, das eigentlich keinen wirklich enttäuschen kann. Zwar Geschmackssache und bestimmt nicht der Oberhammer, aber mich konnte das Album bis auf kleinere Schwächen, wie zum Beispiel das zwar an sich genial gespielte, aber zu mechanisch produzierte Drumming durch und durch überzeugen, sodass ich für Freunden von Bands wie Absu nur eine Kaufempfehlung aussprechen kann. Gute Arbeit.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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