Review Eschaton – GodMode

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Black Metal

Dodge this! Mit diesem Matrix-Zitat beginnt das 2004er Werk „GodMode“ der Österreicher von Eschaton (sprich: Eskaton), die auf dieser Scheibe versuchen rauen, aggressiven Black Metal mit seltsamen Einflüssen zu vermischen. Ob das nun gelingt oder nicht, klärt diese Rezension.
„Narcolepsia“, so heißt der Opener, klärt sofort, wo es langgeht. High-Speed Blastbeats feuern die sägenden Tremolo-Attacken der Sechs- und Viersaiter voran, dazu ein infernalisches Gekeife. Soweit, so gut, nur lässt der Drumsound etwas sehr zu wünschen übrig, Metallica’s St. Anger – die leeren Raviolibüchsen – lassen grüßen. Aufgelockert von kurzen Bass-Licks, ein paar Breaks und einem Gitarrensolo prescht dieses Stück nun über 5 Minuten ins Ohr… und auf der anderen Seite wieder raus. So richtig haften bleibt da nichts, dazu ist es trotz versuchter Komplexität zu langweilig, da sich Riffs ewig wiederholen.Der zweite Song namens „Domina Discordia“ geht’s langsamer an, steigert sich aber wieder aufs selbe Niveau wie der Erstling – sowohl von der Geschwindigkeit, als auch von Klang und Qualität. Die Gitarren machen ja an sich schon mal gut Laune, und auch das abermals eingesprengselte Bass-Gefrickel kommt nicht schlecht weg, aber dennoch wiederholt sich zu viel, was sich nicht wiederholen sollte.

Auch bei dem ausgesprochen kreativen Titel „Dominus Satanas“ ändert sich nichts Grundlegendes, außer dass ein wenig in deathige Gefilde gesegelt wird. Hinzu kommt ein völlig überflüssiges Bass- und später Akustikgitarrensolo, was eher an einen Latino-Popstar als an eine Black Metal Band erinnert. Ich bin ja nun wirklich nicht intolerant, aber es gibt Mischungen, die harmonieren einfach nicht. Wo nun die Aussagekraft dieser Musik ist? Ich finde sie nicht.
Aber zurück zur CD, denn (leider) sind wir noch nicht am Ende:„Libero Me Ipse Morte“ beginnt überraschenderweise mit fixen Blastbeats und schneller Gitarrenarbeit. Phasenweise klingt es ja nun wirklich stark und atmosphärisch, wenn doch nur mal etwas vernünftige Abwechslung dabei wäre. Aber nein, wir müssen ja wieder den Latin-Lover auspacken. Arrggh! Was soll der Käse? Im Anhangsblättchen der CD lässt der Bandleader ein paar Worte über Eschatons Position in der Musiklandschaft fallen. Zitat: „Eschaton defines itself as a band that tries to keep up the true values of extreme music in creating intense atmospheric and boundaryless metal music“… naja.
Aber halt, während ich vor Langeweile die CD untersuche, ertönt ein feines Gitarrensolo. Immerhin, technisch drauf haben es die Knaben, das beweisen sie, aber Songschreiberqualitäten wage ich in Frage zu stellen.

Muss ich noch viel mehr über die weiteren Tracks schreiben? Eigentlich nicht, denn Neues erwartet den geneigten Hörer wirklich nicht. Während ich die Scheibe so hörte, kam es mir mehrfach so vor, als ob ich die eine oder andere Stelle schon mal irgendwo gehört habe. Und – oh Wunder – das habe ich tatsächlich! Auf ebendieser CD.
Das Fazit: Laaaaaaaangweilig. Vielleicht erschließt sich mir die Genialität dieses Werkes irgendwann. Oder ich sterbe dumm.

Wertung: 3 / 10

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