OK. Excalion. Also mal sehen: Eine Power Metal Band aus Finnland….. Spätestens bei diesem Satz dürfte wohl das Interesse jedes Metal – Hörers gegen Null tendieren. Zu ausgelutscht sind die zweitklassiken Keyboard – Melodien und das Gitarrengedudel aus dem hohen Norden, beides entstanden im Fahrwasser bekannter Bands aus dieser Region wie Stratovarius oder Sonata Arctica.
Und leider frönen EXCALION auch genau dieser Art von Musik. Eingängige Metal – Nummern mit reichlich Gedudel und einigen Keyboard – Passagen. Jungs, falls ihr es noch nicht bemerkt habt, selbst Bands wie Stratovarius werden irgendwann langweilig, wenn sie immer nur das selbe machen. Für Nachahmer der Marke EXCALION gilt das dann wohl umso mehr.
Naja. Zugegeben. Technisch sind die sechs Musiker immerhin auf der Höhe: Sänger Jarmo bevorzugt eine mittlere Tonlage, was ihn immerhin schon mal von den meisten zweitklassiken Power Metal Sängern abhebt, die Rythmussektion kann streckenweise sogar einen ziemlich tollen Groove auffahren, die beiden Gitarristen Kimmo und Tero scheinen auch ganz schön was auf der Pfanne zu haben…. Aber der wohl mit Abstand beste Instrumentalist, der auf „Primal Exhale“ zu hören ist, dürfte wohl Keyboarder Jarmo sein, dessen Melodieführung und Spielweise zumindest hin und wieder so klingt, als wenn sie zu einer Prog Band gehören würde. Allerdings eben nur hin und wieder. Denn oft genug, man höre zum Beispiel „A Moment In The Spotlight“ scheint er gezwungen zu sein belangloses Harmoniegedudel von sich zu geben, das dem Hörer im Hintergrund penetrant auf den Sack geht.
Aber machen wir EXCALION mal nicht schlechter als sie sind. Was sie abliefern mag zwar nicht sonderlich innovativ sein und dürfte noch lange nicht reichen, um mit der Musik geld zu verdienen. Dennoch bekommen wir auf „Primal Exhale“ soliden Power Metal der skandinavischen Machart geboten. Die Titel sind meist im Up – Tempo – Bereich gehalten und besitzen teilweise sogar einen gewissen hymnischen Charme. Richtig gut werden sie allerdings nur dann, wenn Keyboarder Jarmo mal wieder seine Fähigkeiten unter Beweis stellen darf, wie zum Beispiel im Soloteil von „Reality Bends“.
Und immerhin wissen die Finnen auch abwechslungsreiche Song – Strukturen zu kreiren. Neben das stumpfe Up – Tempo – Gebolze gesellen sich immer wieder einige Breaks, Soli und Quad – Bass – Attacken, die für Dynamik sorgen. Dadurch werden die Songs, Gott sei Dank, auch bei einer durchschnittlichen Länge von fünfeinhalb Minuten nicht langweilig.
Den Höhepunkt des Albums soll wohl das abschließende „Obsession To Prosper“ mit seinen fast acht Minuten darstellen. Aber so richtig kann auch dieser Track sich nicht vom Rest des Materials abheben. Der orchestral arragnierte Pomp kann seine Atmosphäre leider nicht entfalten und auch das Keyboard klingt einmal mehr wie penetrantes Gedudel, obwohl Jarmo doch zwischendurch immer mal wieder bewiesen hat, was er an den Tasten so alles kann.
Am Ende steht dann also eine durchschnittliche Power Metal Platte. Mal ehrlich: Als Stratovarius und Sonata Arctica diese Art von Musik zelebriert haben, war das alles noch neu und innovativ. Aber beim drölften Nachahmer klingt das alles nur noch wie ein Furz, der quer im Darm von ehrwürdigen Timo Tolkki sitzt. Immerhin muss man den Jungs zu Gute halten, dass sie ihre Songs anständig arragieren können, handwerklich durchaus versiert sind und einen wirklich guten Keyboarder in ihren Reihen haben. Leider reicht das aber noch nicht für ein gutes und innovatives Power Metal Album.
Wertung: 5 / 10