EXXPLORER (früher zum Teil auch nur mit einem x geschrieben) begeisterten 1984 mit ihrem Debut „Symphonies Of Steel“ die Anhänger des 80er-US-Metals. Danach wurde es lange still um die Truppe aus New Jersey, und auch zwei weitere Alben in den 90ern brachten nicht den gewünschten Zuspruch.
Nun versuchen EXXPLORER einen zweiten Anlauf und kamen dabei bei Pure Steel Records unter. Das neue Werk, das vierte in der Discography, hört auf den Titel „Vengeance Rides An Angry Horse“.
Auch im Jahre 2011 gründet die Musik der Amis weiterhin auf oldschooligem US-Power-Metal und wartet dabei sowohl mit den episch-melodischen wie auch den dynamisch-toughen Trademarks der Spielart auf, wobei sich letztere hauptsächlich in der Rhythmusarbeit bemerkbar machen.
Beim knapp acht Minuten langen Opener „Gypsy“ regiert überwiegend die epische Seite, und man fühlt sich an frühe Manilla Road erinnert. Etwas schneller kommen EXXPLORER bei „Glory Hunter“ zur Sache, und punkten vor allen Dingen mit dem eingängigen Höhepunkt. Mit „Chasing High“ begehen die Amerikaner einen Spagat zwischen Epik und Eingängigkeit, während beim Instrumental „The Vengeance“ genau der energische Groove untergebracht wird, der mir bislang so ein wenig fehlte.
„As The Crows Flies“ beginnt sehr emotional und entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einer intensiven Power-Ballade. Bei „S.N.O.E.“ stehen mal dynamische Riffs im Vordergrund, zu meinen persönlichen Favoriten entwickeln sich aber das mächtig walzende „Valley Of Doom“ und das knackige, geradlinige „Spirits Of The Wind“.
Auf der technischen Seite darf man allen Musikern ein Lob aussprechen. Jay McCaffrey und Mike Sakowski sorgen für eine kräftige Rhythmusbasis, Kevin Kennedy und Fred Gorhau werfen die vielseitigen Riffs und Leads ins Rennen, und Lennie Rizzo überzeugt durch seine Ausdruckskraft und auch die gesangliche Variablität. Die Produktion der Scheibe ist so gehalten, dass sowohl die Dynamik wie auch instrumentellen Feinheiten gut rüberkommen.
„Vengeance Rides An Angry Horse“ ist ein gelungenes und abwechslungsreiches Album des US-Power-Metal. Ich persönlich hätte mir zwar bei dem ein oder anderen Song etwas mehr Pep gewünscht, aber gerade die Freunde der episch-melodischen Ausrichtung der Spielart werden mit dem Werk ihre Freude haben. Mit den alten US-Helden EXXPLORER kann wohl in Zukunft wieder gerechnet werden.
Wertung: 7.5 / 10
Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info