Review Facing The Swarm Thought – Damnati (–)

FACING THE SWARM THOUGHT ist so ein Bandname, bei dem man sofort weiß, was auf einen zukommt: Heftiges Mathcore-Geprügel – nicht Melodie, sondern die Abrissbirne regieren hier.

So lässt sich prinzipiell auch das komplette Album beschreiben. Denn das nur leicht verzerrte und mit einigen Rückkopplungen versehene Gitarrenspiel im Intro „Aeolus“ ist zweifelsohne das ruhigste, was man auf „Damnati“ zu hören bekommt. Der darauf folgende Song „Jupiter“ ist nämlich im Gegensatz dazu geprägt von einem Bass, der so verzerrt ist, dass jeder Anschlag dröhnt wie ein Donnergrollen, und wuchtig schreddernden, disharmonischen Gitarrenriffs. Das setzt sich in der Folge naht- und schnörkellos fort, lediglich Drummer Peter variiert zwischen langsameren, etwas vertrackten, und schnellen Beats. In „Luna“ schließlich ist erstmals ein richtig gelungener, ruhiger Zwischenpart zu hören, der einen willkommenen Kontrast darstellt. Erstmals sind auch etwas sanftere Power Chords zu hören.
Das ist leider auch das einzige wirkliche Highlight, welches „Damnati“ zu bieten hat: Es schließen sich nämlich zwei mehr („Ceres“) oder weniger („Lemures“, das einzig und allein aus Störgeräuschen besteht)überzeugende Songs an, und auch das restliche Songmaterial weiß mich absolut nicht vom Hocker zu reißen. Das Problem ist hier dasselbe wie bei so vielen Gewaltcore-Bands: Es wird gesägt, geholzt, geschreddert und geblastet, einzig ein Riff, das hängenbleibt, einen Song, der keine tierisch anstrengenden Momente hat, oder eine Songstruktur, die sich nach weniger als 20fachem Hören erschließt, sucht man vergeblich. Bands wie (die, zugegeben, metallastigeren) Ion Dissonance, War From A Harlots Mouth oder Dillinger Escape Plan schaffen das.

Jeder, der nicht ein absoluter Die-Hard-Fan des Mathcore-Genres ist, ist daher mit diesen drei besser bedient. Vielleicht ist meine Toleranzschwelle in dieser Hinsicht einfach zu niedrig, aber auf meiner Bewertungsskala erreichen FACING THE SWARM THOUGHT gerade noch die fünf Punkte. Auch wenn es nichts Besondere ist, Durchschnitt ist es allemal.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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