Review For The Imperium – For The Imperium

(Pop / Hardcore/Screamo / Alternative Rock / Metal) Die Finnen von FOR THE IMPERIUM sind eine Band, die sich und ihre Musik am ehesten darüber definieren, dass sie sich nicht mit Worten definieren lassen. Das beste, was die Band in dieser Richtung selber hinbekommt ist „Listening to FOR THE IMPERIUM is like watching a master illusionist“ – alles klar?

Sicher nicht, aber das wollen FOR THE IMPERIUM sicher auch nicht. So wird man zunächst beim Hören des Debüts mit verquern Gitarrensalven befeuert, mitunter mischen sich hardcore-artige Breakdowns in die Riffs, der äußerst unkonventionelle Gesang von Sänger Hietikko und massig schräge Elektro-Sounds tragen ferner zur allgemeinen Verwirrung bei. Was die beiden Songs jedoch teilen, sind eingängige Refrains – das haben die Finnen nämlich drauf. Wie gut, das lässt sich in „California Girl (Born N‘ Raised) erkennen, der einen sehr tanzbaren Rhythmus mit catchy Synthesizern und Hietikkos abgespacetem Kreischgesang kombiniert und mit den Double-Bass-Parts und dem „Motherfucker“-Sing-Along im Refrain höllisch Spaß macht. Ein weiteres Highlight in dieser Hinsicht ist das schon deutlich an Enter Shikari und Horse The Band erinnernde „Pike River“, das erneut von hochfrequenten Synthies dominiert wird. In den Strophen gibt’s dagegen zackige Gitarrenriffs auf die Ohren, auch das Drumming ist hier sehr positiv hervorzuheben.
Dass FOR THE IMPERIUM unvorhersehbar sind, lässt sich am Rest der Platte erkennen: Mit „Hero“ ist ein waschechter Ambient-Song vorhanden, das relativ am Ende der Platte stehende „Österbotten“ ist im Prinzip eine typische US-Radiorock-Nummer (inklusive Pianos, Streichern und Chorussen) und „DieDead“ treibt den Wahnsinn mit einer Mischung aus in den Hintergrund produzierten Blastbeats, Streichern und einigen unorthodoxen Hardcore-Riffs auf die Spitze.

FOR THE IMPERIUM sind jedoch keine Amateure und so wirkt das komplette Songmaterial auf diesem selbstbetitelten Debüt durchdacht und niemals planlos – weiterhin hebt ein kleiner Schuss Selbstironie, der sich im Auftreten der Band stets bemerkbar macht, FOR THE IMPERIUM von der Masse plan- und gesichtsloser Core-Bands ab. Die Finnen sind sowieso in keiner Weise konventionell – zwar sollte man angesichts der vielen hier miteinander verquickten Ideen etwas Geduld mitbringen, um die ein oder andere Nummer schätzen zu lernen. Allein „Pike River“ und „Born N‘ Raised“ sollten dem aufgeschlossenen Fan aber Grund genug sein, FOR THE IMPERIUM mal eine Chance zu geben.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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