Review Galadriel – From Ashes & Dust

Galadriel sind hier in unseren Breitengraden noch ein unbeschriebenes Blatt und nun wirklich nicht sehr bekannt, obwohl die Slowaken mit „From Ashes & Dust“ ihren nun schon 4. Longplayer parat haben.
Für mich ist die geringe Bekanntheit in Deutschland auch ziemlich unverständlich, nachdem ich mir dieses Album zu Gemüte geführt habe. Viele Bands werden ja mit Crematory verglichen, und das müssen sich wohl auch Galadriel in gewissem Maße gefallen lassen. damit ist auch die Frage nach der Stilrichtung geklärt, am einfachsten lässt es sich wohl mit epischem Dark / Gothic Metal beschreiben. Die Betonung liegt hier aber eindeutig noch auf Metal, zu seicht und lahm geht es nie zu.

Das Tempo ist trotzdem meistens eher recht ruhig gehalten, wenn es sich erfreulicherweise auch sehr oft wechselt und auch viele schnelle Passagen und treibende Double-Bass-Parts vorkommen. Das sorgt auch dafür, dass nicht immer nur in einem monotonem, einschläferndem Tempo gezockt wird.
Bassist und Sänger Dodo (schon ein cooler Name, wie ich finde ;-)) führt im Opener „Throns“ seine kraftvolle Stimme mit überzeugenden Growls vor, die immer verständlich sind und sich auch gut anhören. Beim Titeltrack „From Ashes And Dust“ setzt zum ersten mal die Sängerin Sona mit ein. Die Stimme gefällt schon mal sehr gut, wenn sie auch manchmal noch etwas mehr Emotionen und in die Songs legen und etwas an Schüchternheit abstreifen könnte. Zu Dodo bildet Sona einen sehr schönen Kontrast.

Bei den Balladen „Strong Against The Storm“ und „The Rememberance“ passen die Growls aber nur bedingt und machen doch ein kleines Stückchen der Gesamtatmosphäre kaputt, nur oder zumindest überwiegend Frauengesang wäre hier meiner Meinung nach die bessere Alternative gewesen. Ansonsten aber sind das zwei sehr schöne Songs, vor allem aber „The Rememberance“ hat eine irgendwie deprimierende Grundstimmung (was jetzt nicht negativ gemeint ist).Die Höhepunkte sind dann aber doch die schnelleren und härteren Songs der Platte: „Dark Erotica“ kommt mit starker Doubledrum, darüber hört sich auch Sonas Stimme erstaunlich gut an. Bei „I’m Everything“ wird auch gekonnt zwischen männlichem und weiblichem Gesang, sowie ruhigen und schnellen Passagen gewechselt. Ein starkes Stück mit einem überraschendem Ende, das sehr gut kommt.
Das Instrumental „2848“ ist auch sehr schön anzuhören und bei „Armies Of Valinor“ erkennt man im Text die Zuneigung der Band zu J.R.R. Tolkiens Werken, und „Among Your Tears“ steht dann nur noch als sanfter Ausklang mit auf der CD.

Auf der CD befindet sich auch noch etwas an Bonusmaterial: Von den 3 Vorgängeralben wurden je 2 bis 3 MP3s mit gepresst, ebenso Live- und Studiobilder sowie den Videoclip zu „From Ashes & Dust“. In diesem eher unspektakulären Clip trägt der Drummer ein Blind Guardian-Shirt, und auch die gut gelungene Coverversion von „The Bard’s Song – The Hobbit“ deutet darauf hin, dass hier ein Haufen Blind Guardian Fans am Werk ist. Außerdem wird Galadriel ja beim Blind Guardian Festival in Coburg auftreten.

Hier wird ein gutes Dark/Doom/Gothic Metal Album abgeliefert, dass sich wirklich hören lassen kann, auch wenn sich die Keyboards oft etwas zu sehr in Vordergrund drängen (Geschmackssache). Das Songwriting haben sie definitiv drauf, jetzt sollte auch die Bekanntheit in Deutschland endlich mal steigen – verdient hätten sie es auf jeden Fall. Gothic-Fans und Anhänger düsterer Klänge sollten hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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