Review Gift of Gods – Receive

„Reveice“ ist Nocturno Cultos dritter musikalischer Beitrag zum Jahr 2013.  Im Januar erschien Darkthrones „The Underground Resistance“ und vor Kurzem hat er für Sarke „Aruagint“ eingesungen.  Mit GIFT OF GODS startet er jetzt ein Ein-Mann-Projekt, das sich musikalisch am ehesten als düsterer Heavy Metal mit Doom-Einfluss beschreiben lässt.

Wer die letzte Darkthrone-Scheibe kennt, dem wird der Gitarrensound vertraut sein. Denn das Album entstand einmal mehr im eigenen Studio, auch das Mastering hat wieder Jack Control (Enourmous Door) übernommen.

Weiter Vergleiche mit Darkthrones letzem Werk müssen sein. Denn wer die Band kennt, weiß, dass Nocturno Culto und Fenriz ihre Songs separat voneinander komponieren, um sich ausschließlich für die Aufnahmen im Studio zu treffen. Gibt es große Unterschiede zwischen NOCTURNO-CULTOS-Stücken auf „The Underground Resistance“ und „Receive“? Das Tempo ist gemächlicher ausgefallen. Meist grooven die Riffs im Midtempo vor sich hin, ohne dass viel passiert. Und da wird deutlich, was an allen Ecken und Enden fehlt: ein Drummer, der ordentlich knallt. Nocturno Cultos Trademarks in allen Ehren, sein Schlagzeugspiel ist leider austauschbar und langweilig. Nur der Abschluss „Last Solstice“ hat gute Momente und ist der einzige Lichtblick, vor allem dann, wenn die Geschwindigkeit gegen null geht. Aber ein, zwei finstere Doom-Metal-Riffs machen das Kraut auch nicht mehr fett. Was „The Underground Resistance“ ausmachte, fehlt auf „Receive“: Power, obskure Melodien und Überraschungsmomente.

Verwunderung gibt’s höchstens bei „Looking For An Answer“. Selten klang Nocturno Culto so brav und sauber. Das Original der schwedischen Heavy-Metal-Band Universe (die perfekt in jede Forgotten-Jewels-Kategorie passen würde) ist ein absolut cooler Song. Es ist gut und wichtig, dass solchen Bands gewürdigt wird. Doch die Coverversion ist mäßig.

Sicher, nicht alles auf „Receive“ ist schlecht. Trotzdem klingt das Minialbum wie eine Sammlung der Lückenfüller, die es nicht mal in die engere Auswahl für „The Underground Resistance“ geschafft haben. Ich glaube, dass selbst für diejenigen, die das Album abfeierten, Nocturno Cultos Solowerk vorerst noch verzichtbar bleibt.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Michael

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