Das letzte Studioalbum von Misery Index ist bald drei Jahre alt und nicht nur der eingefleischte Fan sehnt sich in diesem Sektor hin und wieder nach etwas neuem, berücksichtigt man die Tatsache, dass es im Death-/Grind-Sektor, im Gegensatz zu Brutal Death und Death Metal, kaum neue Releases gibt. Das haben sich vermutlich auch die drei Protagonisten von GROT gedacht, die wahrlich keine Unbekannten sind: Kevin Talley, seinerseits ehemaliger Drummer von Dying Fetus, Six Feet Under und Hate Eternal und John Roche, der gerade mit Gama Bomb ein neues Album aufgenommen hat, sind prominente Namen.
Im Promoschrieb ist von “gutem 90-er Death/Grind“ die Rede – nicht zu Unrecht, und so ballert „I Have No Mouth And I Must Scream“ von der ersten Sekunde an drauflos: Der 75-sekündige Opener „Commodities“ startet mit knackigen Drums und typischen Death-Metal-Gitarren, die in einen typischen Dying-Fetus-Groovepart übergehen und der Sound könnte auch von „Heirs To Thievery“, dem letzten Output von Misery Index, stammen. Zwar lässt Talley durch äußerst abwechslungsreiches Schlagzeugspiel seine Neigung zu hoher Geschwindigkeit erkennen, dennoch wird nicht durchweg geblastet, sondern auch dem punkigen Uptempo zugesprochen.
„Withering World“ beinhaltet ein paar Hardcore-lastige Grooves und nette Soli, wie auch das sehr Midtempo-lastige „Impervious To The Cause“, das außerdem über einen coolen Refrain verfügt. „Unchallenged Hate“ ist ein roher, flotter Nackenbrecher, der die meiste Zeit ohne Gesang auskommt, aber trotzdem der schnellste und härteste Track der Platte ist.
Insgesamt hat man es hier mit einem kurzweiligen, erfrischend heftigen und präzise eingespielten Death-Grind-Release zu tun, das sich Fans der oben genannten Bands auf jeden Fall zulegen sollten. Ob die Band es auch auf Albumlänge schafft, so zu überzeugen, wird sich zeigen – „I Have No Mouth And I Must Scream“ ist auf jeden Fall schon mal ein vielversprechender Anfang.
Keine Wertung