Review Heavy Ride – Heavy Ride

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Rock

Bei HEAVY RIDE handelt es sich um eine Rock’n’Roll-Schülerband aus dem bayerischen Zwiesel, die im Jahr 2007 gegründet wurde. 2009 setzten sich die bayerischen Nachwuchsmusiker unter rund 1.000 Bewerbern durch und gewannen den Titel als „Beste Schülerband des Jahres“. Es folgten daraufhin u.a. Auftritte bei Rock am Ring und als Support für die Rocklegenden Toto. Wenig später kam es zum Schnitt: Nach dem Schulabschluss stand Leadgitarrist Josef Blöchl plötzlich alleine da. Wieder vollzählig veröffentlichten HEAVY RIDE mit der gleichnamigen CD nun ihr zweites Debüt. Dabei half ihnen unter anderem prominente Unterstützung an der Gitarre.

Musikalisch bewegen sich die Jungspunde irgendwo zwischen Linkin Park, den Foo Fighters und Green Day. Zu den großen Idolen fehlen zwar noch ein paar Prozentpunkte hier und da, doch u.a. durch die tatkräftige Unterstützung von Schandmaul-Gitarrero Martin Duckstein sind die vier Jungs schon weiter als man bei einer Erstveröffentlichung denken könnte. Die Achterbahn auf dem Cover kann dabei sowohl exemplarisch für den bewegten Werdegang der Band als auch für ihren Sound stehen: Die Melodiefolgen auf „Heavy Ride“ zeugen von ausgeprägten Tempowechseln wie in „Last Tones Died Away“ sowie vergleichsweise filigranen Akkorden gepaart mit soliden Texten. Der harte Ritt geht dem rockigen Vierer dabei scheinbar leicht von der Hand, wirken doch auch die anspruchsvollsten Parts z.B. in „For A Word“ wie aus einem Guss. Zusammen mit dem Opener „Black Shirt“ und „Cut & Dried“ zählt der Gastauftritt von Martin Duckstein in „Along The Line“ zu den Anspieltipps für Interessierte, wobei die Gitarrenarbeit des Folkvertreters die Jungspunde wunderbar ergänzt und nicht etwa unnötig in den Schatten stellt.

So ist das Debüt der ehemaligen Schülerband besonders für all jene interessant, die sich für schönen Südstaatenrock begeistern können. Allerdings stammt der Sound auf „Heavy Ride“ nicht etwa aus Texas, sondern aus den unbekannten Tonstudios Bayerns – was durch und durch als Kompliment zu verstehen ist, denn der Unterschied im Ergebnis ist marginal. Und demnach legen HEAVY RIDE hier ein astreines Rockdebüt hin, welches über elf Songs unterhält, ohne jedoch bis auf die angesprochenen Tipps wirklich zu begeistern oder gar revolutionär zu sein. Aber für die ganz großen Sprünge haben Josef und Co. noch genügend Zeit, denn die Grundlagen stimmen und klingen verheißungsvoll.

Wertung: 7 / 10

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