Im März 2011 erlebte Japan eine der schweresten Naturkatastrophen der letzten Jahre. An das schreckliche Erdbeben, das in Folge einen gewaltigen Tsunami und dadurch wiederum den GAU des Kernkraftwerkes Fukushima auslöste, erinnern wir uns alle. Seitdem gab es viel Hilfe für den Inselstaat, an der sich auch unzählige Künstler aus dem Musikbereich beteiligen. Das Projekt HELP! FOR JAPAN ist ein Zusammenschluss von Musikern aus den härteren Rocksparten, die unter der Führung von Soul-Doctor- und Fair-Warning-Sänger Tommy Heart ebenfalls ihren Beitrag für die Hilfe leisten. Weitere beteiligte Künstler sind Michael Kiske, Andi Deris, Ralf Scheepers, Tobias Sammet, Don Airey, Neil Murray, Roland Grapow und Berny Weiss, um nur die Bekanntesten zu nennen. Sie haben gemeinsam vier verschiedene Neueinspielungen des Beatle-Klassikers „Help“ geschaffen, die unter dem Albumtitel „Help! For Japan“ am 09. März 2012 in den Handel kommen. Alle Einnahmen aus den Verkäufen dieser EP kommen dem Roten Kreuz Japan zu Gute.
Der poppig-emotionale Beatles-Song wurde teilweise noch gefühlvoller gestaltet, erhält durch die Instrumentierung aber auch dynamischere Passagen. Im Grunde könnte man sagen „Help“ goes AOR. In der ersten Variante, die lediglich „Help!“ getauft wurde, geben viele der oben genannten Künstler ein Stelldichein, insbesondere die Gesangsriege. Manche Sänger kann man eindeutig identifizieren, bei anderen wiederum rätselt man eine Weile, wer es wohl sein könnte. Durch den schnellen Wechsel, bleibt aber nicht viel Zeit zum überlegen.
Bei „Help! (Tommy Heart Version)“ singt logischerweise nur Tommy Heart, ansonsten ist die Ausrichtung identisch. Der Song wirkt durch nur einen Vokalisten aber harmonischer und stimmiger. Zu meinem persönlichen Favoriten avanciert allerdings bereits nach dem ersten Hören „Help! (Guitar Version)“. Rein instrumentell kann sich hier trotz differierender Intensität unheimlich gut die Atmosphäre entwickeln.
Zuguterletzt gibt es noch „Help! (Extended Version)“. Mit 6:45 ist diese Variante über zwei Minuten länger als die Grundversion. Es läuft aber nach demselben Schema ab: Viele Sänger reichen sich das Mikro; und man darf wieder versuchen, herauszubekommen, wer jeweils gerade dran ist. Alternativ kann man dem Song auch einfach lauschen und ihn genießen.
Dass die Welt jetzt nicht auf diese EP gewartet hat, ist natürlich klar. Aber das Ganze dient einem guten Zweck, und man muss die Bereitschaft der Künstler, auf diese Weise helfen zu wollen, auch anerkennen, zumal sie dabei selbst auf ihren Opulus verzichten. Musikalisch dürfen sich Freunde des AOR, Classic Rock und Melodic Rock von „Help! For Japan“ am ehesten angesprochen fühlen. Aber auch den Anhängern anderer Musikrichtungen werden die Songs nicht weh tun und man darf sie sich ruhig mal zu Gemüte führen. Die EP ist auch als digitaler 3-Track-Download erhältlich. Den vierten Track „Help! (Extended Version)“ gibt es aber exklusiv nur auf der CD-Version.
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