Review Impious Baptism – Wrath Of The Apex Predator

  • Label: Hammerheart
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Jarro Raphael, der Alleinverantwortliche hinter dem Projekt IMPIOUS BAPTISM, ist offensichtlich ein recht umtriebiger Geselle. Neben seinem Mitwirken bei Nocturnal Graves war er unter anderem auch schon bei Deströyer 666 und Destruktor tätig. Im australischen Unterholz ist er also schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit „ Wrath Of The Apex Predator“ erschien mittlerweile die erste Full-Length seines seit 2010 existenten Projektes.

Nach einer Demo und zwei EPs ist der erste Langspieler eine weitere Exkursion ins Extreme. Unter einem Teppich aus weitestgehend standardisiertem Blast-Beat-Geknüppel offenbart sich ein Riff-Gewitter, welches nicht selten an alte Bathory zu The Return…-Zeiten erinnert oder den alten Death-Metal-Stil der 90er aufleben lässt. Die Bezüge zum Death Metal machen sich vor allem stimmlich bemerkbar. Hier wird in bester David Vincent-Manier gegrunzt und dem Bösen gefrönt, wobei sich J. (So das naheliegende Pseudonym des Sängers) doch noch eine Spur ekelhafter, keifender und, man möge mir den Ausdruck verzeihen, abgefuckter anhört als der Morbid Angel-Frontmann. Gelegentlich wird man durch einen recht unerwartet einsetzenden Break ordentlich wachgerüttelt und bekommt daraufhin auch kurzzeitig eine geballte Ladung Old-School-Thrash um die Ohren gehauen, welcher den Adrenalin-Level zusätzlich in die Höhe treibt. „Wrath Of The Apex Predator“ könnte so ähnlich auch von einer Band wie Bestial Warlust oder Blasphemy stammen, da vom Stil her einige Parallelen auszumachen sind und die gesamte Attitüde mit den genannten Bands harmoniert. Einzelne Songs heraus zu picken wäre ein recht sinnfreies Unterfangen, da die Stücke erst im Gesamtbild ihre zerstörerische Wirkung offenbaren und die kaputte Atmosphäre, welche Ihnen innewohnt, entfalten können.
Die 9 Wutklumpen werden allesamt durch ein häufig recht plötzlich einsetzendes, instrumentales Quasi-Outro beendet, was zum kurzen Durchatmen animiert und dazu beiträgt, den Spannungsbogen bis zum darauffolgenden Song aufrechtzuerhalten und ihn oft sogar noch zu steigern. Ganz allgemein könnte man jetzt hergehen und die recht unauffällige Bassarbeit oder das unspektakuläre Drumming kritisieren und behaupten, „Wrath Of The Apex Predator“ habe nichts zu bieten, was nicht schon von etlichen Bands in ähnlicher Form bereits veröffentlich wurde. Tu ich aber nicht, denn das dargebotene Material strotz nur so vor negativer satanischer Energie, es ist schmutzig, ekelhaft und riecht nach toter Katze.

Dem Herrn J. ist es gelungen, die Messlatte für das eigene Schaffen auf eine respektable Ebene zu hieven. Dass sein Werk den Nostalgie-Faktor ordentlich in die Höhe treibt, gerät dabei fast genauso zur Nebensache, wie die Tatsache, dass wir es hier gerade erst mit dem Debüt von IMPIOUS BAPTISM zu tun haben. Da könnten dem geneigten Hörer noch einige zukünftige Meisterwerke bevorstehen. Im Hier und Jetzt darf man sich jedenfalls über ein hochwertiges Release aus dem Hause Hells Headbangers freuen. Join The Wrath Of The Apex Predator!

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Michael Ay

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