Review Insanic – Voices of Agony II

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Thrash Metal

Da sieht man mal wieder, wofür Bandcontests alles gut sein können. Denn nicht nur, dass die Gewinner der Wettbewerbe meist Studioaufnahmen oder Konzerte im größeren Rahmen abstauben können, auch den Zuschauern werden hier für kleines Geld viele interessante, neue Bands präsentiert. Eine davon heißt zweifellos INSANIC, die Mitte September bei einer Vorrunde des Rage Contests zu sehen war und diese auch prompt gewann. Es stimmte aber auch absolut alles – druckvoller Sound, wummernde, tighte Thrash-Riffs und heisere Screams ließen den Funken nicht zuletzt durch das sympathische Auftreten der Band sofort auf den Zuhörer überspringen.

Und nun liegt mir hier also die Demo „Voices of Agony II“ vor. Die Spannung steigt und das melancholische Gitarren-Intro des quasi-Titelsongs tut dieser auch keinen Abbruch. „Cell of Fate“ prescht dann endlich ordentlich vorwärts und zu allererst wird mal tief durchgeatmet: Auf der Demo sind die Riffs, die in in ihrer Art in Fachkreisen gerne auch mal „Hasenfick“-Riffs genannt werden, ebenso präzise und akkurat gespielt, wie das live der Fall war und den Liedern liegt dieselbe, grundsätzliche Dynamik zugrunde. So wissen alle Songs erstmal durch Dauerplättung zu gefallen, werden durch gezielt eingestreute Leads und atmosphärische Akustik-Passagen aber durchaus abwechlungsreich gehalten. Sollte ja im Prinzip alles perfekt sein.
Ein Wermutstropfen ist aber vorhanden: Produktionsbedingt fehlt bisweilen der Druck der Gitarren, was den Songs natürlich einen kleinen Teil der Action raubt. Zwar fällt dieser Verlust nicht einmal besonders groß aus, doch trotzdem macht sich hier ein klein wenig Ernüchterung im Vergleich zur Live-Show breit. Relativiert wird diese aber immerhin noch dadurch, dass der Sound sehr differenziert bleibt und sich dem Material folglich jederzeit gut lauschen lässt.

INSANIC stehen zweifellos noch ziemlich am Anfang, was die musikalische Entwicklung anbelangt, und dennoch weiß „Voices of Agony II“ schon über weite Strecken zu begeistern. Besonders der heisere Gesang, den ich in dieser Form in Kombination mit den irgendwo zwischen Metalcore und Thrash Metal pendelnden Riffs bisher eher selten gehört habe, verleiht der Band eine ganz eigene Note. Zudem deuten alle Songs eine Menge weiteres Potential an, das noch auszuschöpfen ist.
Alles in allem gilt: Den 5er plus Versand, den die Demo bei insanic-music@web.de kostet ist sie auf jeden Fall wert und wenn man sie sogar bei einer Liveshow erwerben kann, hat man erst recht alles richtig gemacht.

Keine Wertung

Publiziert am von Marius Mutz

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