Review Isvind – Daumyra

  • Label: Folter
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Black Metal ist bekanntermaßen für viele Puristen dann am Besten, wenn er aus Norwegen kommt. ISVIND ist eine solche Band, welche uns klassischen Schwarzmetall nach Norweger-Art serviert. Mit „Daumyra“ ist vor Kurzem ihr Debüt über Folter Records erschienen.

Schon nach einmaligem Genuss der Scheibe kann konstatiert werden: Darkthrone werden, zumindest wenn es um ultra-truen Black Metal geht, nach wie vor am liebsten kopiert. Da machen auch ISVIND keine Ausnahme. Mit „Kast Loss“ legt man schon mal ordentlich vor: Arschkalte Riffsalven, polternde Drums und fieser Kreischgesang dominieren das Geschehen. Eines ist auch klar: Innovation gibt’s woanders, hier herrscht erbarmungslose Kälte! Auch das darauffolgende „Burn The Kings“ und das rockige „Blodstorm“ schagen in eine ähnliche Kerbe. Kälte und Isolation herrschen vor und servieren allerfeinstes Weltuntergangs-Kopfkino. Hervorheben möchte ich neben dem fiesen Krächzgesang des Sängers die gelungene Gitarrenarbeit, weil so schön kratzig und ungeschliffen. Nach einem kleinen Durchhänger im Mittelteil (woran das schleppende, sich in die Länge ziehende „Myra“ schuld sein könnte) kommt „Daumyra“ mit einem letzten Höhepunkt zum Ende. „Klabautermann“ drückt dem Album nochmals seinen Stempel auf und überrascht mit kurzen, dynamischen Klargesangspassagen. Nach knapp 40 Minuten Laufzeit kann man ISVIND zu einer gelungenen Scheibe gratulieren, die ganz gekonnt das Nostalgie-Zentrum im Gehirn wachkitzelt und dementsprechend für kurzweilige Unterhaltung sorgt.

Auch wenn das Nachbarland Schweden mit seiner melodischeren Version von Black Metal oder auch Frankreich mit all seinen extremen Krachkombos dem traditionellen norwegischen Black Metal so langsam den Rang abzulaufen scheinen, beweisen gerade Bands wie ISVIND, dass guter, handgemachter Black Metal aus Norwegen auch anno 2013 noch seine Daseinsberechtigung hat. Wem also der Sinn nach ordentlichem Schwarzmetall aus Norwegen steht oder wem die neueren Darkthrone-Werke zu punkig ausfallen, der sollte sich umgehend „Daumyra“ zu Gemüte führen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Michael Ay

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