Review Jane Bogaert – 5th Dimension

  • Label: Yesterrock
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Rock

Female Fronted Rock ist wieder im Kommen. Schon Halestorm ließen in der Hinsicht aufhorchen, nun legt die Schweizerin JANE BOGAERT nach. Während Halestorm aber dem abwechslungsreichen Rock mit Alternative-Einschlag fröhnen, vertritt Bogaert mehr die Melodic-Sparte der Spielart.
Über JANE BOGAERT, die den meisten Freunden des harten Rock vermutlich noch nicht bekannt ist, gibt es noch zu berichten, dass sie mit 19 zur Miss Schweiz gewählt wurde und 2000 in Stockholm ihr Heimatland im Eurovision Song Contest vertrat.

„5th Dimension“ ist ein typisches AOR-Album. Es baut auf harmonische Hooklines, einprägsame Konstrukte, eingängige Melodien und mitsingkompatible Höhepunkte. An diesen AOR-Trademarks kann man auch hier nichts aussetzen. Die Musik geht gut ins Ohr, und das zur Abwechslung mal eine Frau in diesem Metier als Sängerin auftritt, ist nicht von Nachteil. JANE BOGAERT hat eine klare und ausdrucksstarke Stimme, und mit ihrem melodischen Timbre kann sie die Höhepunkte auch perfekt ausreizen.
Man muss zu Bogaerts Musik aber anmerken, dass die Kompositionen nicht so sehr im Kitsch versinken, wie es in dem Genre schon manchmal der Fall. Es gibt auch rockige Stücke, bei denen die Gitarren deutlicher zum Vorschein kommen, wie bei dem fetzigen „Keep Us Strong“, dem Groover „Matters“ oder dem eher dirt-rockigen „Give It Up“ mit Joe Lynn Turner als Gesangspartner. Auf der emotionalen Schiene fahren dagegen „Still There For Me“, bei dem Jane im Duett mit Jeff Scott Soto zur Tat schreitet, und der sehr gefühlvolle Schmuser „Was It The Moonlight“.
Die restlichen Songs liegen irgendwo dazwischen und sind dem harmonischen AOR oder melodischen Stadionrock zuzordnen. Auch hier gibt es mit dem Titeltrack „Fifth Dimension“, „The Lady Needs An Upgrade“ und „Spaceship“ noch Ohrwürmer zu benennen. Es gibt allerdings auch die ein oder andere Nummer, die etwas belanglos anmutet. Da stellt sich wieder die Frage, ob weniger nicht mehr gewesen wäre. 14 Tracks erfreuen vielleicht erstmal des Käufers Herz, doch schleichen sich so auch schneller mal sogenannte Filler ein.
Technisch gibt es an „5th Dimension“ nichts zu bemängeln. Und JANE BOGAERT springt hier auch nicht blindlings auf einen angesagten Rock-Zug auf, sondern sie kann eine ordentliche Gesangsausbildung vorweisen, die sich jetzt angesichts der Variablität und Ausdruckskraft ihres Organs in der Sparte durchaus bezahlt macht.

Wer auf AOR und Melodic (Hard) Rock steht, kann hier zur Abwechslung mal zu einem Album mit starkem weiblichen Gesang greifen. JANE BOGAERT macht ihre Sache auf „5th Dimension“ wirklich gut, und auch kompositorisch braucht sich das Werk nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Insgesamt ein gelungener Rockeinstand der ehemaligen Schönheitskönigin.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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