Juli 2011

Review Jasta – Jasta

JASTA gibt es nun auch solo, unabhängig von Hatebreedschen Hasstiraden. Man kann sich im Vorfeld natürlich schon fragen, wie weit jemand, der in drei Hardcore-Formationen gleichzeitig singt, nun plötzlichen von seiner Linie abweichen wird. Um die Antwort vorwegzunehmen: Schon, aber irgendwie auch nicht so wirklich.

Gerade der Opener „Walk That Path Alone“ gibt wenig Anlass zur Annahme, dass es sich hier nicht einfach um eine neue Hatebreed-Platte handelt. Außer vielleicht, dass die Riffs nicht ganz so martialisch, sondern durchaus etwas ausgestalteter, metallischer wirken. Alles in allem ist der Song aber einfach eine Aggro-Hardcore-Hymne erster Güte und diese Komponente zieht sich auch durch weite Teile des Albums – dass es in einem Song mal gar nicht auf die Fresse gibt, ist doch eher die Ausnahme.
Musikalisch gesehen ist die Platte also von dieser Seite her erstmal wenig spektakulär, die Hatebreed-Hass-Walze sollte allen Hörern eigentlich hinreichend bekannt sein, dass hier gnadenlos lässig gegroovet wird, versteht sich von selbst. Was „Jasta“ nun klanglich doch von der Hauptband unterscheidet ist der Klargesang, den Jamey öfter auspackt und der dann auch entsprechend entspannter begleitet wird. Hier gibt es dann durchaus auch mal schöne Leadmelodien in Rock-Manier auf der Gitarre zu hören. Dass es sich bei Jameys Vocals nicht um stilles Weinen im Kämmerlein handelt, sollte niemanden überraschen und so wird der Stil des Albums vielmehr um rebellische Mitgröhlrefrains, die nur manchmal auch eine melancholische Note enthalten, erweitert. Das wirkt manchmal packender („Mourn The Illusion“), manchmal weniger („Screams From The Sanctuary“). Richtig schlecht findet man dann aber auch zweiteres nicht, weil gerade diese in den Strophen zumeist mit unerbittlich groovenden Riffs daherkommen.

Kurzum: Wer Hatebreed mag und diese mal mit melodischerem Beigeschmack und weniger festgefahren und prollig (zumindest ein bisschen weniger) erleben will, kauft „Jasta“. „Nothing They Say“ ist eine geniale Hymne, die die vergleichsweise gefühlsbetonte Seite JASTAs gut repräsentiert, „Heart of Warrior“ ist der typisch stupide Hardcore Moshpit-Kracher. Ein Album, von dem man vorher schon ziemlich genau weiß, wie es klingen wird, das genau deshalb aber auch cool ist.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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