Der Bandname KILLERFIX lässt in Verbindung mit dem Artwork im Vorfeld schlimmes erwarten, in Gedanken stellt man sich schon das abertausendste Metalcore-Release ein. So richtig fröhlich stimmt einen die Musiklandschaft heutzutage manchmal nicht.
„Bridge Of Disorder“ klingt dann aber gar nicht so übel, wie befürchtet. Im Gegenteil, eigentlich. Der relativ moderne Mix aus Thrash Metal und ein wenig Metalcore präsentiert sich erfreulich unaufdringlich und macht prinzipiell mal durchaus Spaß. Zumeist geht es im Mid Tempo mit abgehackten Rhythmus-Riffs voran, wo KILLERFIX durchaus einige fette Grooves parat haben und auch nicht einmal übermäßig abgenutzt klingen. Spannender wird es dann natürlich dennoch, wenn sich mal eine sirrende Leadgitarre aus dem Sound schält, oder, noch besser, die Musik komplett zur Ruhe kommt und annähernd cleane Gitarren die Führung übernehmen (annähernd floydesk in „My Kingdom“). Man kann KILLERFIX durchaus ein gewisses Talent für Dynamik und nette Melodien zuschreiben und rhythmisch ist ja wie erwähnt prinzipiell auch alles in trockenen Tüchern. Wenn einem das für ein gutes Album reicht, ist „Bridge Of Disorder“ sicherlich ein lohnenswerter Kauf, es gibt aber Gründe, warum ich von der Band dann doch irgendwie nur mäßig begeistert bin: Zum einen wäre da das Songwriting, manchmal bollern die Jungs einfach ein wenig die Wüste und lassen die Fähigkeit vermissen, richtig auf den Punkt zu kommen. Zum anderen ist Sänger Craig Wilson leider nur eine relative gesichtslose Figur, die mit gepressten Shouts spätestens zur Hälfte des Albums zu nerven beginnt. Und, nicht zuletzt, ist die Produktion so furztrocken ausgefallen, dass man den Druck, den solche Bands doch erzeugen können sollten (und wozu KILLERFIX ja auch das Potenzial haben), weitgehend abschreiben muss.
Wenn man am Sound schraubt, die Songs in Zukunft ohne Längen nach vorne gehen, sich der Shouter eine andere gesangliche Idenität zulegt und man sich einige musikalische Leitideen überlegt, kann das was werden mit KILLERFIX, man bringt in Form von Melodiegespür immerhin etwas mit, wovon viele Genrekollegen meilenweit entfernt sind. „Bridge Of Disorder“ braucht man aber noch nicht, so nett manche Ideen sind, nach einem Durchlauf ist es wieder gut und die CD verschwindet vermutlich auf ewig im Plattenregal.
Wertung: 5 / 10