Ich weiß noch, wie gern ich früher Rise Against gehört habe. Als man ihnen noch guten Gewissens das Label „Hardcore“ anhängen konnte. Als man sie sich sowieso noch viel besser anhören konnte als heutzutage, weil ihr Sound frisch und unverbraucht war und vor Allem, weil die Musik zwar melodisch, aber dazu einfach gerade heraus rauh und aggressiv klang.
Das soll jetzt keine Schleichwerbung für alte Rise Against-Werke sein. Der ein oder Andere wird vielleicht schon darauf gekommen sein, dass ich auf einen Vergleich hinaus will. Denn KINGS AT CRIME schicken sich mit ihrer Debut-EP „B.H.C.“ an, Rise Against vergessen zu machen, wobei sich auch zu den Pionieren des Hardcore-Punks wie Strike Anywhere und Sick Of It All problemlos Parallelen ziehen lassen – dazu kommt, dass KINGS AT CRIME noch eine ganze Schiene mehr Aggressivität in ihre Songs packen.
Das Ganze klingt nicht gerade filigran, aber das soll es ja auch nicht – und wenn man dazu in einigen Songs dermaßen schnell draufloskloppt, dass das ein oder andere Metronom nicht mehr mitkommt, ist das schnell vergessen.
Erst letzte Woche hatte ich mit Talk Is Cheap von In The Cage ein erfreulich gutes Hardcore-Werk aus dem Hause Burnside Records vor mir liegen. KINGS AT CRIME setzen da noch einen drauf.
In Sachen Variation können die Jungs zwar noch ein wenig zulegen, denn trotz nicht mal 25 Minuten Spielzeit agieren sie irgendwann etwas vorhersehbar: Vom rasanten 200bpm-Tempo weichen sie nur in „Interrupted“ mehr als bloß punktuell ab.
Dies wird jedoch vergessen gemacht durch die gute Produktion der Platte. Da haben die Produzenten wirklich respektable Arbeit geleistet, denn der äußerst kantige Sound fügt sich wirklich gut in das Gesamtbild von „B.H.C.“ ein.
Freunde der oben genannten Bands sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren, sollte diese Platte mal ihren Weg kreuzen, oder sich in den Moshpit stürzen, wenn KINGS AT CRIME vor Ort sind.
Wertung: 6 / 10