Review Kryoburn – Enigmatic Existence

  • Label: Continental
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Thrash Metal

KRYOBURN kommen aus der Kleinstadt Carlsbad (mitten in der kargen Wüste New Mexicos) und legen mit „Enigmatic Existence“ ihr Debut vor. Drei Jahre lang gibt es das Quartett nun schon und mit Produzent Eddy Garcia ging es ab in die Krank Studios (kein Scherz) in El Paso um diese Platte einzudreschen.

Die Presseinfo zieht als Einflüsse Fear Factory, Pantera und Strapping Young Lad heran und diese Aussage kann man wohl getrost so stehen lassen.Von Beginn an herrschen Blast-Beats und Double-Bass, Stakkato-Riffs und tiefes Geschrei sowie haufenweise Breaks bzw. Taktwechsel vor. Ab und zu werden immer wieder klare Gesangslinien eingestreut. Unterlegt wird das Ganze hin und wieder von einigen Elektro-Spielereien, so dass man vollends von (Industrial) Death / Thrash Metal der Marke Fear Factory sprechen kann.
Eigenständigkeit kann man folgerichtig lange suchen, es ist einfach zuviel von den Mannen um Burton C. Bell abgekupfert. So schafft es die Band kaum bis gar nicht Songstrukturen zu entwickeln, die auch nur in irgendeiner Weise abwechslungsreich oder innovativ klingen.Nach ungefähr der Mitte der LP fängt die Musik auch irgendwie an zu langweilen, auf Überraschungen wartet man vergebens.

Dagegen ist die düstere und dichte Atmosphäre schon sehr gut gelungen. Des weiteren sind die Passagen, die nicht im Mid-Tempo herumschleichen, sondern ordentlich nach vorne brettern und Arsch treten die besten.
Die Platte liegt schon ein Stück weit über dem Durchschnitt. Denn obwohl die vier Amerikaner nie die Klasse ihrer Vorbilder erreichen muss man ihnen zu Gute halten, dass die CD gut brezelt, teilweise recht komplex (Stichwort Tempi- und Rhythmuswechsel) und sehr gut produziert ist. Spaß machen tut das Werk zumindest eine Hälfte lang.
Aber man bekommt die ständigen Kopien von den Riffs eines Dino Cazares, dem Gesang eines Burton C. Bell und dem Schlagzeugspiel eines Raymond Herrera nie aus dem Kopf. Sei es drum, immerhin besser passabel geklaut als schlecht kreiert.

Wer also nicht auf neue Töne von Fear Factory warten kann und außerdem ein paar Euros übrig hat, kann hiermit sicher nicht viel falsch machen. Allen anderen sei gesagt, dass man auch gut ohne die Scheibe auskommt, vor allem wenn man „Demanufacture“ im Regal stehen hat. Vielleicht klappts ja beim nächsten Mal mit dem eigenen Stil, ein paar mehr Ideen und ein bisschen weniger Monotonie.

(Thomas)

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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