Review Kyler – Swagger

  • Label: 7Hard
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Hard Rock

Simples Cover, simples Bandfoto, simpler Bandname. Simple Musik? Ja, auch. KYLER aus dem Schwarzwald spielen geradlinigen Hard Rock und sehen das eher offensiv, was der Albumtitel “Swagger” ja schon nahe legt. 2009 wurde die erste EP „Sex, Booze & Metal“ veröffentlicht, dieses Album stellt das erste Full-Length-Release der Band dar.

„Swagger“ trägt seinen Namen nicht zu Unrecht, das steht fest: Eine wuchtige Produktion mit bretzelnden Gitarren lässt das Groove-lastige Material der Schwarzwälder angenehm energiegeladen aus den Boxen schallen: Die Lieder verfügen über eine Menge Tempo, viele fiedelige Lead- und Solo-Passagen und druckvolle Rhythmus-Gitarren. Nicht zuletzt macht Sänger Markus Keller auch eine ziemlich gute Figur und beherrscht neben kratzigem Rock’n-Roll-Gesang auch cleane Passagen und vereinzelte Growls sehr gut.
Die beiden längsten Tracks der Platte, „Drag Me To Hell“ und „The Last In Line“ verdeutlichen, wie gut KYLER in ihren stärksten Momenten klingen können und strotzen nur so von eingängigen Gitarren-Salven (die freilich auch etwas entschlackt werden könnten), abwechslungsreichen Strukturen und der richtigen Portion Härte. „Tonight“ hingegen zeigt die Kehrseite der Medaille auf: In den schleppenden Downtempo-Passagen klingt das Ganze schon deutlich nach Bierzelt-Gesang und in Kombination mit den Texten, als wäre eine Gruppe notgeiler Mittdreißiger am Abrocken – das muss nicht sein, einfach weil KYLER es definitiv besser können.

Weitere Anspieltipps sind “Buried Mine” und “Bounded By Hate”: angesichts des Songtitels möchte man KYLER zwar gerne nochmal Englisch-Nachhilfe-Unterricht nahe legen, davon abgesehen ziehen die fünf Schwarzwälder ihr Konzept aber konsequent und ohne weitere Ausreißer nach unten durch. Hard-Rock-Fans dürfen daher gerne mal in dieses nicht begeisternde, aber handwerklich sehr solide gemachte Album reinhören.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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