Review La Rumeur des Chaînes – La Rumeur des Chaînes

Ich stieß mehr zufällig auf dieses Trio aus Frankreich und war doch begeistert von ihrem Stil. Diesen zu definieren, das ist nicht mal so einfach, verarbeiten die Jungs doch Jazz und Klassik in ihrer Musik. Der Bandname ist auch kein richtiger Bandname, nur der Titel dieser EP soll zählen laut Beiblatt.Ausserdem arbeiteten sie schon 2004 an „La Rumeur des Chaînes“, jedoch gab es bei der Fertigung Probleme, weshalb die Veröffentlichung verschoben wurde. So ergab sich auch noch die Gelegenheit, einen Song auszutauschen.
Als die CD ankam, war ich zunächst positiv überrascht, da die Aufmachung der CD sich wirklich sehen lassen kann und da ich persönlich schon immer der Meinung war, auch der Ersteindruck durch das Äußere macht einiges aus, begrüße ich, dass sich die Band hier Mühe gegeben hat.Im Booklet sind französische Texte zu den hier enthaltenen drei Liedern zu lesen, die auf insgesamt knapp 27 Minuten kommen.

Kurz nachdem die ersten Töne erschallten, mag man vermuten wollen, man habe es hier mit sogenanntem Black Metal mit reichlich Keyboard-Einsatz versehen zu tun, doch dieser Schein trügt, denn La Rumeur des Chaînes fahren mit lupenreinem Black Metal fort, der jedoch oftmals mit Sektor-untypischen Klängen versehen ist. So verschaffen die sanften Flötenklänge dem ersten Lied, welches „L’Encre et la Plume“ heisst, eine ganz besondere Note.Instrumental variiert der Song stark, so wechseln die Melodiestränge recht häufig. Das lässt das über 10 Minuten andauernde Lied auch zu keinem Punkt langweilig wirken.Das Leitriff ist ebenfalls ganz gut ausgearbeitet worden, es bleibt immer interessant.Nach knapp sechs Minuten ertönt dann ein klassischer Part.Generell untermalen eben diese Genre-ungebräuchlichen Töne dem Ganzen eine Art von naiver Optimistik.
Das zweite Stück „Erythème“ kommt dann stark jazzig aus den Startlöchern, sehr schön klingendes Saxophon. Man fühlt sich in Pariser Jazzclubs bei einem Glas Cognac versetzt.Allerdings nur bis dann das Gekeife einsetzt gefolgt von Blastbeats und einem sehr guten Riffing.Später spielen die Gitarren dann jene Jazz-Melodie nach, ebenfalls gekonnt, und nach der Hälfte des Stücks kommt dann auch ein Klavier zum Einsatz, welches mit dem Saxophon harmonisch zusammenarbeitet.Nach gut sieben Minuten mutet „Erythème“ dann verzweifelter an, zugleich jedoch erhaben durch die Verzierung in Form von Begleitinstrumenten, die hier sehr gut aufeinander getrimmt wurden.Überhaupt ist der Wechsel zwischen jazzigen Elementen und Black Metal charakteristisch für das zweite Lied. Sehr gut verarbeitet, das muss man den Franzosen lassen.
„Le Baptistère“ ist dann das letzte Stück und zugleich auch das kürzeste. Hier geht es zunächst bei weitem Black Metal-mäßiger zu als bei den zuvorgehenden Nummern, was lediglich heisst, dass das Hauptaugenmerk deutlich sichtbar hierauf gelegt wurde. Natürlich auch hier verfeinert mit klassischen Parts. Der Ausklang vermittelt zum Schluss noch eine Spur thronende Erhabenheit und dann endet diese EP auch schon.

Zusammengefasst muss ich sagen, dass man hoffen sollte, dass La Rumeur des Chaînes zukünftig weiteres Material veröffentlichen, denn diese Kapelle ist weitaus besser als viele andere; hier darf man die Kreuzung verschiedener Musikstile mal als erfolgreich bezeichnen.Ich möchte noch erwähnen, dass „La Rumeur des Chaînes“ einen Kauf wert ist, zumal man hier nur fünf Euro aufbringen muss. Wer vorher probehören möchte, der kann das auf ihrer Internetseite tun; dort gibt es die Songs frei zum Download.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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