Review Lafaro – Easy Meat

Die aus Belfast in Nordirland stammenden LAFARO sind seit 2004 gemeinsam unterwegs. Seit 2010 stehen sie bei Soulfood Music unter Vertrag, mit „Easy Meat“ liegt nun auch das Labeldebüt der Band vor. Die Beschreibung als „Irlands noisigste Band seit Therapy“ hilft mir allerdings nicht wirklich weiter, somit muss wohl die erste Hörprobe herhalten.

Da ist es nur recht, dass LAFARO dem Hörer keine lange Eingewöhnungszeit zugestehen beziehungsweise zumuten, sondern mit „Full Tilt“ sofort in die Vollen gehen – und zwar mit richtig fetzigen Rock’n Roll-Gitarren und schrägem Gesang, der irgendwo zwischen Lemmy Kilmisters Jack Daniels-Stimme, ACDC und Noise-/Hardcore-Kreischvocals liegt. Positiv macht sich das extrem kraftvolle Drumming von Alan Lynn bemerkbar, der vor allem seine Snare intensiv bearbeitet und damit für ein druckvolles Soundfundament sorgt. Es macht einfach Spaß, den (Nord-)Iren dabei zuzuhören, wie sie sich unbekümmert durch die 18 Songs auf dem Album grooven: Songs wie „Sucking Diesel“ oder das tierisch abgehende „Boke“ machen schon ordentlich Laune. Umso besser, dass der Titeltrack und „Meat Wagon“ da noch eins draufsetzen: Ersterer bringt die mit Abstand coolste Hookline des kompletten Albums mit sich, um dann nach einem kurzen Break in einen arschcoolen Offbeat inklusive Tapping-Melodien überzudriften – richtig stark! „Meat Wagon“ liefert neben den typischen Riffs auch mehrere Parts, die zum Mitklatschen quasi prädestiniert sind – nicht zu vergessen das ohrwurmige Rock’n Roll-Riff kurz vor Schluss.
Als wäre das alles nicht genug, auf „Easy Meat“ einige kurze, teils völlig sinnentleere, aber stets sehr unterhaltsame Zwischentracks zwischen 30 und 60 Sekunden enthalten, die ein bisschen Entertainment für zwischendurch bieten und perfekt zu der lockeren Attitüde des kompletten Albums passen. Highlights hier: „Yes!“ und „Christmas“, eine „Jingle-Bells“-Version auf dem Saxophon. Unbedingt anhören!

Abwechslung findet man außerdem in poppigeren Tracks à la „Settle Petal“ mit elektronisch verzerrtem Gesang, und „Have A Word With Yourself“. Die einzige Ballade des Albums, „Maudlin“ bietet letztendlich den perfekten Ausklang dieser ebenso musikalisch überzeugenden, authentischen wie lustigen Platte.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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