Review Last Autumn’s Dream – Last Autumn’s Dream

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Hard Rock

Da hat man sich 2003 schon kaum vor guten bis spitzenmäßigen Veröffentlichungen im Hardrocksektor retten können, macht das Italienische Label Frontiers schon Anfang des neuen Jahres genauso weiter. Aber wer sind überhaupt Last Autumn’s Dream? Die Frage habe ich mir auch gestellt, aber ein kurzer Blick auf die Besetzung lässt Kenner des klassischen 80ziger Hardrock einen Luftsprung vollziehen. Drei der Leute stehen in Diensten der wiederauferstanden Europe und Gitarrist Andy Malecek bediente bis vor einigen Jahren die Klampfe bei der deutschen Hardrock-Band Fair Warning. Als Sänger hat man sich einen in Fernost sehr erfolgreichen Künstler angeln können. Der Schwede Mikael Erlandsson hat es in Fernost auf 4 Solo-Scheiben gebracht, von denen ich leider keine einzige kenne. Aber was er auf diesem Album abliefert ist schon toll, seine klare, warme und äußerst angenehme Stimme passt hier super rein.

Wie klingt die Musik von Last Autumn’s Dream? Melodisch vor allem. Hooklines sind in rauen Mengen vorhanden. Da hier keine Newcomer am Werke sind, konnte ja nicht mehr allzu viel schief gehen. Die Idee, eine sogenannte Superband der Melodik-Szene zu schaffen, ist an sich nichts schlimmes. Nur haben die Namen der Leute in den letzten Jahren doch enorm an Anziehungskraft verloren. Europe gibt es schon ewig nicht mehr, obwohl die ja 2004 ein Comeback versuchen wollen. Mikael Erlandsson war/ist hauptsächlich im fernen Osten ein Begriff und Fair Warning konnten ihre einzigen Erfolge auch hauptsächlich in Japan verbuchen. Im Heimatland Deutschland hat kaum ein Hahn nach ihnen gekräht. Anders wird es mit Last Autumn’s Dream wohl leider auch nicht laufen. Die Band macht nun kein schlechte Musik. NEIN, die Scheibe ist sogar richtig Super geworden. Nur frage ich mich ob sich viele Leute für diese Band/Projekt interessieren werden?
Eine kleine Gruppe von Interessierten gibt es schon noch, aber der große Wurf wird es nicht werden. Verdient hätte es diese Scheibe. Aber als Musiker muss man sich wohl im klarem sein, das man im Jahre 2004 mit melodischem Hardrock nicht mehr ans große Geld kommt. Hier zählt einzig die Liebe und Hingabe zur Musik, und diese ist ja ohne Frage hervorragend gelungen. Ganz in der Tradition von großen schwedischen Klassikern wie Treat oder eben Europe tönt das Scheibchen aus den Lautsprechern. Ein wenig hört man auch das Erbe von Fair Warning heraus. Einziger Tiefpunkt ist das hier als Bonustrack bezeichnete „Doin´time“, das doch ein wenig überflüssig klingt, oder auch als 2ter Song nur unglücklich platziert wurde. Wo dieser Song jetzt endlich auftauchen wird, entzieht sich meiner Kenntnis, ob als Diggipack-Extra, oder für eine Japan-Veröffentlichung.

Gebt der Scheibe mal eine Chance, mal im Laden reingehört hat noch keinem geschadet und kostet nichts. Versucht es mit dem schönen „Guardian Angel“ oder wer es etwas härter mag testet „Break the Chains (of Destiny)“.

(Jörg)

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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