Review Led Astray – Decades Of Addiction

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

Bautzen Fucking Death Metal – „ist das eine neue Genrebezeichnung“, möchte man sich fragen? Nein, LED ASTRAY aus eben dieser ostdeutschen Stadt haben wohl nur ein Wort gesucht, mit dem man ihren Musikstil möglichst einzigartig beschreiben kann. „Decades Of Addiction“ ist das zweite Album der Sachsen und kommt über Massacre Records in die Läden.

Modern Death Metal, die zweite Vokabel, die LED ASTRAY (zutreffenderweise) in ihrer Selbstbeschreibung benutzen, beschreibt wesentlich besser, wohin die Reise geht. Richtig fulminant geht es in „Darkest Season“ los: Flinke Riffs auf tiefgestimmten Gitarren, bösartige Growls, mächtige Breakdowns und – ein zweiter Sänger, dessen schwachbrüstiges Gekrächze wirklich völlig daneben ist. Bitte, LED ASTRAY, gebt dem Jungen sein Pausenbrot zurück und lasst ihn in Zukunft Bass spielen. Dies und die dünne Produktion sind nämlich die einzigen großen Schwachpunkte, die man auf „Decades Of Addiction“ ausmachen kann.

Sieht man davon einmal ab, haben die Sachsen ihre Hausaufgaben durchaus gemacht: „Wounds“ und „Demon“ machen mit ihren groovenden Midtempo-Rhythmen und den leicht melodischen Riffs richtig Laune, ebenso wie „Rise Of An Angel“. Wenn da nur nicht diese Vocals wären… Dabei erinnern LED ASTRAY stellenweise sogar an die Dänen von Illdisposed, etwa wenn wie in „Reaper Of Fate“ die mächtigen Growls des Sängers mit gut platzierten Double-Bass-Rhythmen zusammen gehen. Die Palm-Mute-Riffs in „Traitors Of Humanity“ machen ebenso viel Laune.

Die nicht zu überhörenden Deathcore-Einflüsse in ihrem Sound (Gang-Vocals, Pig Squeals, Breakdowns) haben LED ASTRAY erfreulicherweise auf einem erträglichem Maße gehalten – daher kann man Fans von Bands wie Dying Humanity zumindest mal ein Reinhören empfehlen. Mit einer etwas stringenteren Vorgehensweise könnte das nächste Album richtig gut werden – vorausgesetzt, man verweist Sänger Nummer zwei auf einen anderen Posten.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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