Review Lifthrasil – Vor dem Sturm

  • Label: Supreme Chaos
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Black Metal

Nach ihrer 2001er Demo legen die Süddeutschen LIFTHRASIL nun mit ihrem Debütalbum „Vor dem Sturm“ einen Longplayer nach. Bisher waren sie wohl nur Underground-Interessierten ein Begriff, mit der Hilfe von Supreme Chaos und dem Twilight Vertrieb im Rücken könnte sich der Bekanntsheitsgrad um einiges steigern.
Wie die Liednamen schon erahnen lassen, sind hier alle Texte in Deutsch verfasst. Da darf man sich natürlich Sorgen machen, dass hier ein gewohnt peinliches und vor Klischees triefendes Brett abgefahren wird, das tut es aber glücklicherweise nicht. Die Lyrics sind allesamt an die nordische Mythologie angelehnt.

Die musikalische Reise beginnt nach dem Intro mit „Der zweite Schatten“ und „Schreie verhallen ungehört“. Bei beiden Songs geht man recht schnell zu Werke, setzt aber vorwiegend auf atmosphärische und majestätische Klänge. Neben den schnellen Parts wird aber auch viel auf im mittleren Tempo angesiedelte Passagen gesetzt. Richtig roh klingt das ganze auch nicht, denn die soundtrackartigen Keyboardwände und die melodiösen Gitarren sind nicht von kleiner Bedeutung.Waren die beiden ersten Lieder noch nicht allzu begeisternd, kann „Vor dem Sturm“ schon um einiges besser gefallen. Schleppend und gewaltig gehen die Vier hier zu Werke, was mich auch von der Hymnenhaftigkeit nicht zu selten an Amon Amarth erinnert. Natürlich aber nicht vom Gesang her, der ist meist schon recht BM-typisch, auch wenn sich selten mal ein paar Growls einmischen.
Neben dem Titelstück ist das aggressive und heftige „Nagelfar“ der Höhepunkt dieses 46-minütigen Silberlings.

Ein richtig schlechter Song ist zwar nicht dabei, aber „Im Morgengrauen kommt der Fall der Nebel ist schon etwas durchschnittlich und kann nicht so wirklich überzeugen, dagegen stehen aber vor allem solch tolle Melodien wie bei „Entmenschlichung“ oder „Das letzte Gefecht, was nicht nur durch orchestrale Momente zu Beginn, sondern auch durch üble Riff- und Kreischattacken beeindrucken kann, außerdem hat vor allem dieses Stück eine Menge Groove.
Auch wenn hier natürlich nicht alles perfekt ist und sich die ein oder andere weniger tolle Stelle einegschlichen hat, ist „Vor dem Sturm“ im gesamten gesehen ein mehr als gelungenes Debütalbum mit einigen Krachern geworden, die auf eine große Zukunft der Band in der deutschen (melodischen) Black Metal-Szene hoffen lassen, und dass dieses Debütwerk noch lange nicht „das letzte Gefecht“ war…

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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