Review Lunar Tombfields – An Arrow To The Sun

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Black Metal

LUNAR TOMBFIELDS aus Frankreich scheinen einen kreativen Lauf zu haben, denn gut ein Jahr nach dem Debüt „The Eternal Harvest“ (2022) steht nun mit „An Arrow To The Sun“ bereits der Nachfolger bereit. Das Duo M. und Äzh ist immer noch beim französischen Kult-Label Les Acteurs de l’Ombre Productions unter Vertrag, was an sich bereits ein Qualitätssiegel ist und Hoffnung macht, dass auch das Zweitwerk außergewöhnlichen Black Metal bietet.

Klar ist: LUNAR TOMBFIELDS bleiben auch auf „An Arrow To The Sun“ ihrem atmosphärischen Black Metal treu und wagen keine großen Experimente. Vielmehr scheint es dem Duo darum gegangen zu sein, sein Songwriting noch weiter zu verfeinern und kompakter zu gestalten. Das macht sich auch an den kürzeren Spielzeiten der Songs im Vergleich zum Debüt bemerkbar. Das kürzeste Stück steht mit „An Elegy To The Fog Dancer“ als Intro am Anfang des Albums. Über einen doomigen Rhythmus legen sich schwermütige Gitarrenleads, während aus dem Hintergrund Schreie zu vernehmen sind – ein stimmungsvoller Einstieg, der direkt in „Solar Charioteer“ überleitet. Der erste vollwertige Song von „An Arrow To The Sun“ startet hektisch mit wüstem Riffing und eindringlichen Vocals, bevor die Nummer einen Schwenk ins Melancholische macht. Diesen typischen Wechsel aus Aggressivität und Ruhe zelebrieren LUNAR TOMBFIELDS über die gesamte Albumlänge hinweg immer wieder, was mal mehr und mal weniger gut gelingt.

Die Dynamik von „As Iron Calls, So Pile The Dreams“ etwa ist nahe an der Perfektion: Schnelle, melodische Riffs werden von ruhigen Akustik-Gitarren abgelöst, nur um nach diesem Break mit noch größerer Aggression und Geschwindigkeit erneut loszubrechen. Dieses Wechselspiel ist extrem harmonisch abgestimmt und wirkt natürlich, ohne in dieses Songwriting-Schema gepresst worden zu sein. Die letzten beiden Nummern „The Amber Herd“ und „Le Chant Des Tombes“ hingegen gehen über weite Strecken auf Nummer sicher und klingen so, als ob unbedingt besagtes Songwriting-Schema hätte erfüllt werden müssen. Lichtblicke sind bei „The Amber Herd“ die Twin-Gitarren-Leads in der ersten Hälfte und der Klargesang beim abschließenden „Le Chant Des Tombes“.

LUNAR TOMBFIELDS gehen mit „An Arrow To The Sun“ den nächsten Schritt in die richtige Richtung. Die im Vergleich zum Debüt gekürzten Spielzeiten der Songs von acht bis neun Minuten waren die richtige Entscheidung, denn gerade in der ersten Albumhälfte kommt so deutlich mehr Dynamik ins Songwriting. Im letzten Teil geht dem Duo aber die kreative Puste aus und generischer Post-Black-Metal hält Einzug. Insgesamt zeigen LUNAR TOMBFIELDS mit ihrem Zweitwerk aber, dass sie das Handwerkszeug des atmosphärischen Black Metal beherrschen und in spannende Songs verwandeln können. Was jetzt noch fehlt, ist der Mut zu mehr eigenen Ideen und Trademarks.

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Wertung: 7.5 / 10

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