„Onward“ von MAGNA MORTALIS ist ein Album, das beim Blick aufs Cover schon mehr bietet als viele andere CDs in Artwork und Inhalt zusammen: Ein apokalyptisch aussehendes Schlachtschiff, das aussieht wie eine riesige Ameise, überragt eine kleine Gruppe von winzig aussehenden Menschen, die sich mit Waffengewalt zu wehren versuchen. Das Ganze sieht gestochen scharf aus und ist durchaus sehenswert. Auch was den Inhalt betrifft, muss man eigentlich nicht lange überlegen, um darauf zu kommen, dass es sich hier mit 99%iger Wahrscheinlichkeit um eine Death Metal-Platte handelt. Ursprünglich schon letztes Jahr in Eigenproduktion aufgenommen, unterschrieb die Band in der Zwischenzeit einen Vertrag bei Firefield Records und nahm „Onward“ nochmals auf.
Die Bands, die sich in den letzten Jahren gerne Kriegsthematiken annahmen, sind vor Allem Hail Of Bullets und Bolt Thrower. Was das Ende der Menschheit betrifft, durchaus auch Six Feet Under. Was das mit „Onward“ zu tun hat? Ganz einfach: MAGNA MORTALIS vereinen nach dem ersten Höreindruck einige Elemente eben dieser Bands – ohne dabei allerdings deren Klasse zu erreichen. Da wären zum einen die Vocals von Sänger Arne Lipke, die zwar absolut Death Metal – typisch und –tauglich klingen, aber auch jegliche Variabilität vermissen lassen und entsprechend eintönig sind. Zum Anderen ist das Album durchaus ordentlich produziert, MAGNA MORTALIS verpassen es aber in Sachen Riffarbeit, spannende Akzente zu setzen: Die Leads bewegen sich zu häufig einfach im Bereich der ersten drei Bünde und ähneln sich daher ziemlich. Technisch anspruchsvollere Passagen sucht man vergeblich. Meistens bewegt man sich entweder im Mid- oder Blastbeat-Tempo. Auch hier ist aber das Problem, dass die Tempowechsel zwar häufig kommen, aber einfach nicht mitziehen. Kein einziger Groove und kein einziger Break sind eingängig, heben sich sonstwie von den anderen ab, oder ergeben sich schlüssig aus dem Lied, sodass man sagen könnte: „Das passt hier besonders gut.“ Es bleibt daher leider immer beim: „Da ist halt ein Groove, weil Death Metal-Bands nunmal Grooves in ihren Liedern haben.“
„The Impact“, der Titeltrack und „Alive But Dead“ dagegen, die letzten Lieder des Albums, stechen dagegen positiv hervor, da es MAGNA MORTALIS hier endlich mal schaffen, prägnante Riffs zu schreiben, die deutlich melodischer sind als die meisten anderen auf dem Album. Auch glänzt „Onward“ durch gefällige Double-Bass-Schübe, „The Impact“ durch nette Soli, „Alive But Dead“ durch gut nach vorne gehendes Schlagzeugspiel. Diese Lieder können den Karren aber nicht alleine aus dem Ofen holen, und so kann man sich nur wünschen, dass MAGNA MORTALIS den Titel „Onward“ bei ihrem nächsten Album in die Tat umsetzen, und sich wirklich etwas nach vorne bewegen. Dazu müssten sie aber in wirklich jeder Hinsicht (Gesang, Songwriting, Riffing, Soli, Rhythmen) deutlich variabler werden. Ob das klappt, wird sich zeigen.
Wertung: 5 / 10