Review Masterplan – Time To Be King

Die von den beiden Ex- Halloween Mitgliedern Uli Kusch, der mittlerweile durch Mike Terrana (Ex- Rage) ersetzt wurde und Roland Grapow 2002 gegründete Power Metal Kapelle MASTERPLAN legt diese Tage ihren vierten Longplayer vor. Eine freudige Überraschung für die Fans dürfte die Rückkehr von Ausnahmesänger Jørn Lande sein. Ob diese Tatsache allerdings ausreichend ist um ein gutes Album zu produzieren darf diskutiert werden.

Es gestaltet sich für den Rezensenten nicht ganz einfach eine melodische Power Metal Platte zu bewerten, doch nach einigen Durchläufen ertappt er sich, trotz seines ansonsten wesentlich härteren Geschmacks dabei, wie er einzelne Melodien mitsummt und erschreckt Ohrwürmer feststellt. Nein im Ernst, der Rezensent bemüht sich um eine absolut sachliche Beurteilung! So muss er denn auch feststellen, dass – um eines vorwegzunehmen – “Time To Be King” eine ordentliche Platte geworden ist. Aber Halt! Fangen wir nun von vorne an und machen nicht den Fehler das Ende am Anfang zu veraten!

Eher ungewöhnlich ist –zumindest aus Sicht des Verfassers- , dass Masterplan als Opener gleich den stärksten Song des Albums verwenden. “Fiddle Of Time” bleibt nämlich, trotz keineswegs schlechten anderen Liedern das beste Stück und kommt sehr treibend und frisch durch die Boxen in den Gehörgang. Nach dem eher langsam- groovigen “Blow Your Winds”, welches ein nettes Riff hat, begrüßt einen das sehr eingängige “Far From The End Of The World” mit Donnerschlägen, bevor es sich zwangshaft in die Ohren zwingt. Ein sehr melodischer Song! Einige werden wohl ihre Schwierigkeiten mit dem Titeltrack haben, da er vor allem im Refrain vom üblichen Schema abweicht und eher düster daherkommt. Ein Kriterium, das auf weite Teile des Albums zutrifft. Die häufig verwendete Bezeichnung “Happy Metal” passt auf das neue MASTERPLAN Werk also nur bedingt. Bevor mit “The Dark Road” einer Halbballade, der schwächste Song der CD, erklingt, schiebt sich das bereits aus der vorab veröffentlichten Single “Lonly Winds Of War” mit seinem unglaublichem Groove und einem sehr gefühlvollen Wah-Wah Solo ein. Mit “The Sun Is In Your Hands” findet sich wohl der “härteste” Track des Albums. “The Black One” sticht vor allem durch die coolen, groovigen Basspassagen heraus. Mit “Blue Europa”, welches einem Leitmotiv folgt, und dem sehr rockigen “Under The Moon” finden sich qualitativ etwas schwächere Rausschmeißer.

Das Lob des Rezensenten trifft vor allem den geilen, ja wirklich geilen, da sehr vielfältigem und emotionalen Gesang von Jørn Lande, den hohen Grad an absolut ohrwurmtauglichen Melodien und der hohen Eingängigkeit. Außerdem schafft es die sehr warme harmonische Produktion, trotz teilweise düsterer Songatmosphäre, ein sehr angenehmes Gefühl beim Hörer zu erzeugen. Kritikpunkte sind, dass es einfach an herausragenden Songs fehlt, denn alle Lieder laufen mehr oder minder nach dem gleichen Muster ab. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte dem Werk bei Leibe nicht geschadet. So bleibt unter dem Strich eine gute Melodic Power Metal Scheibe, die Fans des Genres mit Sicherheit begeistern kann. Allen Anderen kann ich aber erstmal nur ein vorsichtiges Hineinhören empfehlen. Gebt dem Album ein paar Durchläufe!
(Maximilian Lechner)

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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