Review Merendine – New World Disorder

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Gleich drei mal Luca steht hier in der Besetzungsliste. Offenbar ein beliebter Name in der norditalienischen Region Venetien, aus der die Band MERENDINE stammt. Obwohl mir der Bandname bis heute nicht unter die Augen kam, existiert die Truppe schon seit 1995 und hat bislang drei Alben veröffentlicht. „New World Disorder“, der vierte Longplayer der Italiener, erscheint heuer über Metalville Records.

Am ehesten erinnern mich MERENDINE an Metallica, zu der Zeit, als diese ihre Ära der Geschwindigkeitsrekorde beendet hatten und sich mehr dem groovigen, vielschichtigeren Thrash Metal zuwandten. Auch der Gesang von Luca Zandarin hält diesen Vergleich aufrecht, da er, wenn er mit viel Volumen singt, doch James Hetfielt manchmal ziemlich ähnelt. Aber Zandarin ist eigentlich variabler, kann mit seinem dynamischen Gesang fast bis zu Growls gehen und auf der anderen Seite in melodischeren Momenten wieder sehr viel Gefühl mit rein bringen.
Energische Riffs, auch gerne mal in Stakkato-Form, bestimmen den Sound der Italiener. Bass und Drums gießen hierfür ein kräftiges Fundament, was Gitarrist Luca Securo auch dankbar annimmt und sein variantenreiches Spiel gekonnt in Szene setzt. Und Luca Zandarin kann seine kraftvolle und ausdrucksstarke Stimme dem energiereichen Gitarrenauftritt auch gut anpassen. In Sachen Songwriting gibt es sicherlich noch Steigerungsmöglichkeiten, doch bemühen sich die Jungs aus Cittadella immerhin um einige Abwechslung. Sie haben mal mächtige, kantige Stampfer auf Lager, dann wieder geradlinigere, schnellere Songs und auch welche, die durch diverse Wechsel und Intensitätsveränderungen einen leicht progressiven Anstrich bekommen. Ein, zwei mal lassen sie die thrashige Seite links liegen und fröhnen dann mehr dem traditionellen Heavy Metal.
Die stärksten Songs sind meiner Ansicht nach das knackige „We Know The Trick“, das recht eingängige „Stand Up And Fight“, das treibende „New World Disorder“, das straighte „Blind People“ und das vielschichtige „Self Destruction“, das sich von einer anfangs emotionalen Nummer zu einem wuchtigen Kracher entwickelt. Einen wirklich schwachen Song kann ich auf „New World Disorder“ auch nicht entdecken, aber ebensowenig ein wirkliches Highlight des Genre.

„New World Disorder“ ist ein solides Werk des melodischen Thrash Metal. Obwohl ich bei MERENDINE auch noch einige Luft nach oben sehe, machen Genre-Anhänger sicherlich nichts verkehrt, wenn sie das Album antesten.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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