Bei MIND SNARE handelt es sich um eine der dienstältesten, wenn nicht sogar der dienstältesten Death Metal Band Italiens. Trotzdem kannte ich sie bisher nur vom Hörensagen, aber die Tatsache, dass sie schon mit Größen wie Vader, Malevolent Creation und Kreator zusammen gespielt haben, macht sie nicht minder interessant. Nach unzähligen Veröffentlichungen seit der Gründung 1989 (7 Demos, 5 Alben und 2 Eps) folgt nun mit „Black Crystal Sun“ ein weiterer Angriff der Südländer auf die Hörerschaft.
Schon beim Opener „Wardance“ wird relativ schnell klar um was es sich hier handelt. Bodenständiger Oldschool Death Metal, der ganz gut zu gefallen weiß. Man geht schön technisch zu Werke und fräst sich Rille für Rille ins Gehirn des Hörers und auch beim zweiten Song „Scorn of The Defeated“ lassen sich die musikalischen Einflüsse der Band, die im Bereich des amerikanischen Death Metals alá Morbid Angel liegen, deutlich erkennen. Natürlich hat man so etwas schon zur Genüge gehört und trotzdem machen sie mit einigen netten kreativen Einfällen wie z.B. der Drosselung des Tempos zur Mitte von „Scorn of The Defeated“ richtig Spaß. Wen wundert es da, dass man beim Titelsong „Black Crystal Sun“ und „I Shall Never Fall“, zwischen die sich die eher unnötige Interlude „Gladiator“ schiebt, ebenfalls nichts anbrennen lässt. Vor allem kann ich am Gesang von Bassist Gigi Casini richtig Gefallen finden, dessen Growls wirklich exzellent sind und es schafft den Gesamtsound seine eigene Note aufzudrücken. Auch von der Produktion her gibt es – abgesehen von den Drums, die meiner Meinung nach mit etwas mehr Druck daherkommen könnten – nicht viel zu meckern, was aber auch bei einen Produzenten wie Daniele Giordana, der unter anderem schon bei Bands wie Hatebreed, Agnostic Front und Sick of it All für den richtigen Sound sorgte, kein Wunder ist. Den Schluss bilden zwei Live-Songs, die beim Obscene Extreme Fest 2005 aufgezeichnet wurden, die sich nicht wesentlich von den „normalen“ Titeln auf der CD, die darüber hinaus noch ein Video zu „Blood And Dust“ beinhaltet, unterscheiden.
MIND SNARE knüppeln auch nach mehr als 15 Jahren Bandgeschichte mehr als ordentlich, jedoch könnte man sich auf der EP, die auf Grund der Tatsache, dass neben den normalen Titeln noch 2 Live-Songs und ein Video enthalten ist, recht umfangreich ist, etwas mehr Abwechslung wünschen. Sie bleiben eben ihrem eigenen unkomplizierten Stil treu, der zu gefallen weiß; erfinden aber natürlich dadurch den Death Metal nicht neu.
Keine Wertung