Review Monsterworks – Man :: Intrinsic

(Progressive Metal/ Heavy Metal/ Alternative Metal)“Image is nothing; Metal is everything” — Das ist mal ein ordentliches Statement. Einfach Musik, keine Einschränkung durch Schubladendenken, Vorurteile, kommerzielles Denken oder dem pflichtbewussten Nacheifern von Traditionen: Denn „Man :: Intrinsic“ war ursprünglich als ein reines Online-Release geplant. Mutig, mutig, sich dem digitalen Zeitalter so hinzugeben und komplett auf eine „handfeste“ Veröffentlichung in Form von CD oder LP zu verzichten.

Schon nach dem ersten Hören wird klar, dass MONSTERWORKS mit ihrem Statement nicht übertreiben und sich tatsächlich nicht durch Genregrenzen beschränken lassen — „Man :: Intrinsic“ vereint wirklich unglaublich viele Elemente der härteren Rockmusik. Mal langsameres, mal schnelleres Gitarrenspiel, mal ein leichter Groove, mal ein schepperndes Schlagzeug, Klargesang, Growls… Dazu stets längere instrumentale Zwischenparts, die teils gut gesetzt sind, teils die Stücke aber auch einfach nur unnötig in die Länge ziehen. Von altem old school Heavy Metal á la Judas Priest, Doom Metal und sogar Black Metal wollen haben sich MONSTERWORKS inspirieren lassen und das klingt alles in allem sehr progressiv, andersartig und alternativ. Gut dazu passt die Stimme des Sängers, die mal höher, mal tiefer klingt und sich als sehr variabel erweist.
„Man :: Intrinsic“ lebt ganz klar durch seine Vielseitigkeit, auch nach Öfteren Hören kann man in den Kompositionen einiges entdecken. Doch gerade diese relativ strukturlose Vielseitigkeit und die Länge der auf dem Release enthaltenen Lieder können schnell überfordern und als anstrengend empfunden werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das wirklich sehr ausladende Intro „Unconditional Lie“ das nach einer längeren Phase des Gesangs ein ganzes Stück im Mittelteil rein instrumental daher plätschert und dabei zeitweilig an die bei Therapeuten oder Masseusen zu Entspannungszwecken genutzte Hintergrundmusik erinnert.
„Taste of Doom“ verbindet finstereren Gesang und schnelles Schlagzeugspiel mit einem in höchsten Tönen gesungenen Refrain und dezenteren Akkustikparts, was sich wirklich als eine nette Mischung, und einen somit gelungenen Stilmix, herausstellt. Das abschließende „Air“ klingt mal nach Groove Metal, mal nach Stoner Rock, mal nach schwerem Doom Metal und erinnert (zwischen den auch hier wieder en masse vorhandenen Akkustikeinschüben) zwischenzeitlich an eine Fusion aus Orange Goblin und alten Black Sabbath. Gerade zu Ende des Stückes ist hier auch einmal verstärkter Einsatz von Schlagzeug und Gitarre festzustellen, eingeblendete Windgeräusche sorgen für Düsternis und Kälte.

Mit ihren gerade einmal drei Songs und einer Spielzeit von gerade einmal einer Viertelstunde gelingt es „Man :: Intrinsic“ dem Hörer einen Einblick in die alternative Welt von MONSTERWORKS zu verschaffen. Das mag überraschen und zwischenzeitlich auch ganz nett klingen, auf die Band aufmerksam machen und — sofern Gefallen an der Musik gefunden wurde — zu Nachforschungen in ihrer Diskographie anregen. Viel mehr jedoch leider nicht. Eine etwas längere Spielzeit wäre wünschenswert gewesen. Auch das MONSTERWORKS dazu neigen ihre an sich guten Ideen stetig durch seichtes Akkustikspiel zu unterbrechen und sie somit in die Länge zu ziehen ist wirklich schade, da sie durchaus in der Lage sind mitreißende Kompositionen zu erschaffen.
Eine Empfehlung spricht sich hier also für den modernen, alternativen Metalhörer aus, der seine musikalische Offenheit durch stilistische Vermischungen zu befriedigen versucht, und vor einem stetigen hoch und tief — was Geschwindigkeit und Spannung der Songs betrifft — nicht zurück schreckt.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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