Review Moonless – Calling All Demons

  • Label: Doomentia
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Doom Metal

Doom Metal scheint aktuell seinen x-ten Frühling zu erleben, überall kommen neue Bands aus den Löchern und zeigen, dass man mehr oder weniger niveauvoll Langsamkeit und Härte verbinden und als großes Ganzes kredenzen kann. Die Dänen MOONLESS machen hinsichtlich dieser guten Absicht keine Ausnahme und legen mit „Calling All Demons“ nun ihr Debütalbum vor.

Neu ist der Stoff der Skandinavier allerdings keineswegs, 2009 gründete man die Viermanntruppe, 2010 nahm man die Songs auf, 2011 stand eine Europatour auf dem Programm, in deren Rahmen die Songs als auf 105 Einheiten limitierte LP unters Volk gebracht wurden. Nun also mit Label im Rücken, landen die sechs Songs, größtenteils mit einer gewissen Überlänge, auch in den Läden und somit auch auf dem Metal1-Rezensionstisch. Zwei Dinge fallen sehr schnell auf: die Musik ist nicht gerade eingängig, erinnert aber schwer an die Frühtage der Düsterrocker Paradise Lost, was vor allem an der Stimme von Frontmann Kenni liegt. Musikalisch merkt man natürlich fünfzehn oder zwanzig Jahre rasante Musikentwicklung, vor allem soundtechnisch ist man selbstverständlich auf einem neuen Stand, aber es würde mich nicht wundern, wenn MOONLESS Anschauungsunterricht bei den Briten genommen hätten. Geht man ein wenig in die Tiefe, finden sich neben den doomigen Klängen auch einige Stoner-Einlagen, die sich ganz gut machen und den tristen Doom ein wenig auflockern. Eingängiger wird es dadurch aber leider nicht, so plätschert die Musik knappe 40 Minuten vor sich hin, ohne allzu tiefe Spuren zu hinterlassen. Hier und da bin ich geneigt, dies der Musikrichtung zuzuschreiben, allerdings stechen ja doch immer einige Interpreten aus der Masse heraus. In Sachen Artwork muss man sich da zwar keinen Vorwurf gefallen lassen, gleichwohl sollte man beim nächsten Mal vielleicht überlegen, ob man nicht doch lieber ein Klischee bedient, anstatt ein völlig unpassendes Coverbild zu verwerten, dieses hat mit Doom wohl so viel zu tun wie Donald Duck und die drei kleinen Enten.

Irgendwie machen MOONLESS ratlos, die Songs sind mit so manch passabler Melodie garniert, der Gesang wurde bereits hinreichend bearbeitet, soundmäßig ist alles im Lack, aber es will einfach nichts hängen bleiben. Vielleicht täte man nicht schlecht daran, die Geschwindigkeitsschraube hier und da etwas anzuziehen oder einige cleane Passagen einzubauen, um der Einförmigkeit etwas zu entkommen. Sagen wir es mal so: Wer Doom will, kriegt ihn hier und wem das alleine schon reicht, macht sicher nichts falsch mit den Dänen, wer etwas mehr Niveau braucht, um seine helle Freude zu entwickeln, sollte in jedem Fall erst einmal antesten und dann gegebenenfalls eine andere Entscheidung treffen. Leider nicht mehr als passabler Durchschnitt.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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