Vom Namen her könnte MOUTH FOR WAR eine Pantera-Tribute-Band sein. Und tatsächlich ist der Gedanke nicht so abwegig, denn die fünf Herren aus Colorado Springs haben sich nicht nur nach einem Pantera-Track benannt, sondern gehen musikalisch in eine ähnliche Richtung.
2019 gegründet, haben die Amerikaner wenig später mit ihrer EP „An Ear Kept To The Ground“ debütiert, ehe sie 2021 ihre erste, inmitten der Pandemie produzierte Full-Length „Life Cast In Glass“ auf den Markt brachten. Nach der Unterschrift auf dem Plattenvertrag mit MNRK Heavy legen MOUTH FOR WAR mit „Bleed Yourself“ nun ihr zweites Album hervor.
Darauf hat das Quintett 13 Songs gepackt, die grundsätzlich jede Person glücklich machen werden, die klassisch gespielten Hardcore im modernen Soundgewand zu schätzen weiß; viele mit Palm Mute abgedämpfte, repetitive Powerchords vom Gitarristen-Duo Moya und Starbuck, ein reduziertes, aber nicht simpel gespieltes Schlagzeug von Drummer Sego, der Groove von Bassist Guglielmi und der mächtig Dampf ablassende Shouter Roberts machen aus „Bleed Yourself“ zwar keine genresprengende Wundertüte, aber ein in sich schlüssiges Modern-Hardcore-Album.
Ihren unkomplizierten Songaufbau verfeinern MOUTH FOR WAR mit einigen kleineren Raffinessen, welche die Hörerschaft erstaunlich gut bei Laune halten: Ein kurzes Gitarren-Solo in „No Grace“, das basslastige „Taste Of Steel“, ein ausgefeilteres Riffing wie in „Saturate Me“ inklusive starken Slam-Part oder der ein oder andere melodische Lead wie im Titeltrack machen aus dem kurzweiligen „Bleed Yourself“ ein Album, welches man gerne nochmal von vorne hören möchte.
MOUTH FOR WAR legen mit ihrem zweiten Album alles andere als nur einen weiteren durchschnittlichen Hardcore-Ableger vor, da die Amerikaner ab und an eine charmante Abwechslung in ihre Songs einbauen und die Hörer somit vor stumpfen Geballer bewahren.
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Wertung: 7 / 10
27. Dezember 2023 Sarah Punke