Zu Beginn des neuen Jahres bricht eine wahre Death Metal – Welle über meinen Schreibtisch beziehungsweise meine Stereo-Anlage herein. NECROMORPH sind die nächste Band, die es sich mit Old School – Mentalität zur Aufgabe gesetzt haben, den Hausfrieden zu stören. Diese gibt es schon seit 1995, bis auf ein paar Line-Up-Wechsel hat die Stammformation also bereits 15 Jahre in der Band auf dem Buckel – „Grinding Black Zero“ ist das fünfte Album der Jungs.
Dass man sich stark an den Vorbildern von Asphyx und Hail Of Bullets orientiert – daraus wird kein Hehl gemacht. Das Songwriting, der Schreigesang, und ganz besonders der Gitarrensound könnten auch aus holländischer oder skandinavischer Feder sein, denn die Finnen von Rotten Sound scheinen ebenfalls musikalische Vorbilder von NECROMORPH zu sein. Dass es auf „Grinding Black Zero“ reichlich uneingängig zu sich geht, sollte klar sein. Lediglich „Serve To Lead“, „Exclusive Suffering“ und „Diary Of A Disease“ warten mit kurzen melodischen Einschüben auf. Davon mal abgesehen, gibt es stets äußerst temporeich auf die Rübe, nur das Outro macht davon eine Ausnahme. Dabei bleibt leider auch die Abwechslung auf der Strecke. Wiedererkennungswert kann ich hier nur selten ausmachen – es sind auch einfach zu wenige spannende Ideen vorhanden: Zwar sind alle Songs, respektive die ganze Scheibe, mit 28 Minuten recht kurz ausgefallen, könnte also Potential in Sachen Kurzzeitspaß haben, aber auch der will bei mir nicht aufkommen. Denn was nützt mir ein variabler Sänger (das ist Vokalist Fritz durchaus), wenn sich der Gitarrensound stets so sehr ähnelt, dass ich mich frage, ob das gerade Lied drei, sechs, acht oder neun ist, und wenn nicht ein aufregender Break mal das Geknüppel durchbricht.
Wer auf die pure Old School – Death Metal / Grindcore – Schiene steht, kann mit NECROMORPH sicher nicht so viel falsch machen. „Grinding Black Zero“ knallt immerhin ganz gut. Mich überzeugt es aber nicht.
Wertung: 5 / 10