Review Nekromantheon – Rise, Vulcan Sceptre

Für den Redakteur haben Alben von Bands, die sich Old School Thrash Metal auf die Fahnen geschrieben haben, drei nicht zu unterschätzende Vorteile: Sie gehen schnell ins Ohr, man weiß, woran man ist, und wenn sie nichts taugen, sind sie zumindest schnell wieder vorbei. NEKROMANTHEON sind mit ihrem 31minütigen Zweitling „Rise, Vulcan Sceptre“ hier keine Ausnahme, an Slayer, Kreator, Sadus und Sepultura orientiert man sich nach eigener Aussage.

Tatsächlich ist das Album musikalisch ein netter Querschnitt durch den 80er Thrash Metal. Hier scheint mal Metallica an der Rifffraktion durch, dort mal Kreator, vor allem aber geht es immer pfeilschnell und messerscharf nach vorne. Heißt: Das Album knallt, hat durchaus seine Momente und macht prinzipiell wenig falsch, hebt sich dabei aber auch nicht mehr als geringfügig (etwa in Form einzelner Gitarrenläufe) von den Ikonen ab. Nichts Neues soweit, kommt schon ganz cool, aber ist eben auch alles andere als spektakulär – die Begeisterung quillt nicht unbedingt über, gerade angesichts der ebenfalls eher an 1980 als an 2012 orientierten Produktion. Schade eigentlich, zeigen doch Bands wie Warbringer, dass man auch mit modernem Sound und eigener musikalischer Identität den Vorbildern huldigen kann, was auch NEKROMANTHEON durchaus gut zu Gesicht gestanden hätte.So bleibt „Rise, Vulcan Sceptre“ eben ein Album, das auf einer Old School Thrash-Party keineswegs negativ auffallen würde, das aber eben genau deswegen auch nicht gerade DER Genre-Pflichtkauf des noch jungen Jahres werden dürfte. Der von mir wenig geliebte verhallte Gesang tut sein übriges dazu, dass ich im Zweifelsfall eben doch lieber „Pleasure To Kill“ einlegen würde.

NEKROMANTHEON ist kein Griff ins Klo und die Vorstellung, dass ein Die Hard-Fan der Richtung seinen Spaß an der Scheibe hat, auch nicht abwegig. Nur gilt eben das Prinzip, das der gesamten Old School-Bewegung gerade im Metal anhaftet: Man kann das schon alles kaufen, wenn man aber mal eine gewisse Anzahl solcher Alben im Schrank hat, kann man auch ohne weiteres wieder damit aufhören.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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