Review Nonexist – From My Cold Dead Hands

Johan Liiva und Johan Reinholdz starteten vor langer Zeit das Nebenprojekt NONEXIST, genauer gesagt, im Jahre 2001. Bis dahin war Liiva bei den Schweden von Arch Enemy tätig, bevor ihn die deutsche Angela Gossow ablöste. Trotz allem hat es zehn Jahre gedauert, bis für das 2002 veröffentlichte Debüt „Deus Deceptor“ ein Nachfolger fertig gestellt war. Dieser hört auf den Namen „From My Cold Dead Hands“.

Wer hier allerdings denkt, er würde auf eine Band stoßen, die in etwa klingt wie Arch Enemy, der hat sich geschnitten. Denn bei der Band des Ex-Sängers geht deutlich thrashiger zur Sache: Der Opener „Dark And Tortured Universe“ jagt zwar mit rasenden Blasts und fetten Old-School-Schwedentod-Passagen durch die Boxen, allerdings grenzt sich der Sprech-/Schreigesang von Johan Liiva doch deutlich von der Arch-Enemy-Grunzerin ab. Das wird im Midtempo-lastigeren „Presence Everlasting“ noch deutlicher und das schnelle „Flesh Falls From The Bone“ klingt letztendlich vollends nach Thrash Metal. Unkonventionell, aber unterhaltsam rocken sich die beiden Schweden durch die neun Songs. Kleines Manko dabei: Der Gesang wirkt manchmal nicht ganz stimmig, nicht wirklich im Eingang mit den Riffs – so als würde Liiva nicht zu den Gitarren shouten, sondern einfach nur darüber hinweg. Sehr interessant sind jedoch die cleanen Gesangseinlagen, die in „Flesh Falls From The Bone“ und dem abwechselnd hochmelodischen und endlos schnell und verpielten „Fire At Will“ zu hören sind. „Collective Coma“ fällt mit Keyboard-ähnlichen Soundeffekten auf – der Titeltrack bietet derweil den abwechslungsreichsten Aufbau auf „From My Cold Dead Hands“: Ein melodisches Intro mit sich aufbauendem Schlagzeugbeat, sehr hohen, fast symphonisch anmutenden Gitarrenleads und immer wieder eingestreuten Double-Bass-Einlagen, die man sonst auf der CD nicht zu hören bekommt. „Lost In Darkness And Confusion“ außerdem mit einem coolen akustischen Zwischenspiel, das in einen ruhigen Mittelteil übergeht.

Bis auf den ziemlich coolen Opener liefern NONEXIST auf diesem Album aber keinen Grund dafür, in Begeisterungsstürme auszubrechen, weil die besagten Momente, die etwas Abwechslung verschaffen, zu selten sind und das restliche Material nicht mitreißend genug ist.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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