Review Octavia Sperati – Winter Enclosure

Mit “Winter Enclosure” liegt mir das erste richtige Album der norwegischen Formation OCTAVIA SPERATI vor. Nicht nur der Name klingt außergewöhnlich, die Band an sich ist es auch, besteht sie doch aus fünf Frauen. Dazu bleibt auch im Unklaren, wer bei den Aufnahmen denn am Schlagzeug fungiert hat, denn angegeben wird hier niemand und auf der Internetseite der Band steht nur, dass ein neuer Drummer (bzw. in diesem Fall wohl Drummerin) gesucht wird.

Zu Beginn muss ich gleich mal auf die Info der Plattenfirma zu sprechen kommen. Hier werden als Vergleichsmöglichkeiten an erster Stelle Candlemass und Nightwish genannt, das ist jedoch großer Käse. Nicht jede langsam und düster aufspielende Band kann man zu Candlemass stecken, nicht jede Band mit Frauengesang zu Nightwish, wobei die Stimme hier auch noch völlig anders ausfällt. Frontfrau Silje bewegt sich eher in mittleren Tonlagen und begibt sich mit ihrer Stimme selten in höhere Bereiche, wodurch sie sehr angenehm anzuhören ist. Wobei wir den Stil der Band damit eigentlich schon hätte: Düster, langsam, angenehm und auch melancholisch und schwermütig.

Das ist aber wohl auch der größte Schwachpunkt der Scheibe. Ist zwar alles recht schön anzuhören, aber es fehlen bei weitem die Höhepunkte. Als schlecht kann man das Material weiß Gott nicht bezeichnen, jedoch ist es auch alles andere als aufregend. Lieder wie etwa „Hunting Eye“ sind wunderbar dafür geeignet, sich an einem verregnetem Sonntag Nachmittag in der Badewanne zu entspannen. „Future Is“ dagegen bricht verhältnismäßig schon fast in einen Geschwindigkeitsrausch aus, würde auf einem Evanescence-Album aber nicht weiter auffallen.

Für ruhigere Momente, in denen man einfach entspannen will oder etwas gefühlvolles braucht, kann man „Winter Enclosure“ aber gerne in seine Anlage werfen. Sehr gut gefällt mir, wie schon erwähnt, die Stimme von Silje. Im Gegensatz zur schweren Instrumentalabteilung wirkt ihr Gesang, zerbrechlich und verletzlich, ein wunderbares Zusammenspiel.
Wer den fünf Mädls eine Chance geben will, sollte vorher mal reinhören, um unliebsame Enttäuschungen zu vermeiden.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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